2013/07/16

Ergebnisse

Für meine FCE-Prüfung musste ich extra in eine andere Stadt fahren, an ein anderes Gymnasium.
Es war ätzend, denn wir sind gegen sieben Uhr in der Früh losgefahren. Marvin und ich wollten einfach schon früher da sein – und als wir gerade aus dem Auto aussteigen wollten, parkten unsere Prüfer neben uns und winkten uns zu.
Nach und nach kamen andere Teilnehmer, auch aus einer anderen Schule. Alle waren nervös, alle machten sich fertig.
„Scheiße, ich hab keine Uhr mit!“
„Ich muss schon wieder pinkeln!“
„Ich hab Angst!“
Um halb neun ging es mit einer Stunde Reading los. Alles okay, alles super, sagte ich mir. Wie geschmiert.
Nach einer kurzen Pause – mit Fragen wie „Was hast du angekreuzt?“ – ging es weiter mit Writing. Die Pflichtaufgabe war ein informal letter an eine Brieffreundin – kein Ding. Für meine zweite Aufgabe, die ich aussuchen konnte, war eigentlich eine shortstory geplant – doch die Vorgabe, hat mir einfach zu viel weggenommen. Mir ist nicht mehr als eine Amoklauf-Geschichte eingefallen. Wie ich später erfahren muss, hat einer genau das geschrieben. Ich entschied mich also für einen weiteren informal letter. Mit 80 Minuten war das schnell erledigt – vor allem da ich noch ellenlang überlegte, ob ich eine Kurzgeschichte oder einen weiteren Brief schreibe.
Darauf folgte Use of English – wovor ich mich wohl am meisten gefürchtet hatte. Aber auch da war ich mir sehr sicher; meine Übungen an den Tagen davor haben sich bewährt.
Zum Schluss folgte ein knapp 14-minütiges Listening, das gut lief – bis zum letzten Teil. Ein  Interview mit einem Teenage-Popstar, der ständig gekichert und Wörter verschluckt hat, auch noch alle Antwortmöglichkeiten genannt hat. Danach war ich so frustriert.
Bis drei Uhr nachmittags saßen wir dann in einer der Eingangshallen des Gymnasiums, haben geblödelt und gelacht. Irgendetwas über Paprika und Amokläufe. Und dass Marvin und Anna Fans von Tori sind.

Zuhause wurde ich ausgefragt und bemitleidet – wie lange ich doch weg war! Und wie die uns belastet haben! Wie unfair doch der letzte Teil von Listening ist! Ach ja.
Auf der Abschlussparty von Spielfieber wurde ich auch gefragt: Na, alles geklappt? Alles geschrieben? Was hast du für ein Gefühl? Was denkst du, wird es?
„Bis zum 26. Juli will ich nicht mehr daran denken!“ Auch wenn ich die Antwort gerne gehabt hätte.
Manche Nächte hatte ich Albträume, dass alle As bekommen haben, nur ich bekam ein C, obwohl mir vorher noch ein A überreicht wurde. Ich hatte so Sorgen danach. Bis ich sie im Strudel der letzten Schulwochen, Klausuren, Bücherabgaben und Zeugnissen plus einer anstrengenden Woche in Berlin vergessen habe.

Um 21 Uhr bekam ich eine Nachricht von Marvin.
„Alex, ich bin B2 in Cambridge!!!“
Erst da ist mir eingefallen, dass auf unseren Confirmation of Entry eine Webadresse angegeben worden ist, mit Anmeldeanweisungen für schnellere Resultate.
Soll ich – oder soll ich nicht?
Als ich dann noch gesehen hab, dass Edwin schon nach meinem Resultat fragte, konnte ich nicht anders.



Von 100 Punkten habe ich 79 erreicht. B2. Ein B. Eine Zwei.
Das Gemeine? Mir fehlt nur ein Punkt bis zu A, bis zu C1.




Hauptsache, ich kriege mein Zertifikat. Schade um den einen Punkt.

1 Kommentar:

Jewels hat gesagt…

Herzlichen Glückwunsch =)