2014/07/26

sich an etwas erinnern und an anfangen zu lachen

Beim Rumstöbern und Aufräumen meiner Dateien bin ich auf ein Dokument gestoßen, wo ganz viele Sprüche aufgesammelt waren. Es waren teilweise witzige Sprüche, Witze und Neologismen vorhanden, aber auch total melodramatische Slogans und Texte. (Was hat mich da geritten, sowas Widerliches aufzubewahren? *in Ecke geh und schäm*)
Aberrrrrr ich bin auch auf ein paar witzige Lehrergeschichten gestoßen.
Von der sechsten bis zur neunten Klasse hatte ich eine strenge, aber im Vergleich zu meinem letzten Lehrer in dem Fach, sehr fähige Französischlehrerin.
Ja, sie hat manchmal drum gebettelt, dass man sie hasst. (Ich werde nie vergessen, wie sie mir „Kommunismus!“ ins Gesicht gerufen hat.)
Aber Tatsache ist: Ich habe gelernt. Im Gegensatz zu meinen anderen zwei Fremdsprachen (Englisch und Spanisch), habe ich die Vokabeln gelernt und mir auch Mühe beim Schreiben der Texte gegeben. Für den Fall, dass die Madame mich drannimmt.
Jedenfalls hatte sie meiner Klasse eine Gruppenarbeit aufgebrummt: drei Personen pro Gruppe. Und es wurde abgezählt.
Die Aufgabe war recht simpel: Wir mussten eine Kurzgeschichte mit vorgegebenen Worten schreiben. Und jedes Mitglied solle eine „Rolle“ übernehmen. Alles schön und gut.
Das Problem: Es gab einen Ritter, eine Fee und einen Troll/Zwerg/Kobold.
Äh… was ist daran ein Problem?
Meine Klasse bestand schon immer mehr aus Mädchen als aus Jungs. Und da habe ich gehofft, dass ich in einer Gruppe lande, wo noch ein Mädchen dabei ist. Oder zwei. Hauptsache ich muss nicht die blöde Fee spielen.
Hahahahahaha!
Ich landete natürlich bei zwei Jungs. Und die Ironie: Gabriel, der Schabernack war der Kobold, und Mark, der Sportler, der Ritter. Und ich natürlich die blöde Fee.
Ich hatte aber Glück im Unglück: Die Jungs wollten kein „typisches“ Märchen, in der die Fee entführt und vom Ritter gerettet wird. Ist doch alles Käse!
Wir beschlossen, dass der Kobold und die Fee heiraten wollten, doch der Ritter war gegen diese Hochzeit und entführte – na, erraten? – den Kobold.
Als zukünftige Koboldskönigin machte sich die Fee auf die Suche nach ihrem Bräutigam, während sie den Ritter wegzauberte.
Am Ende entschieden sie sich gegen die Hochzeit, entweder weil sie nicht wieder eine Einmischung wollten oder weil der Kobold gestorben ist; es ist gute drei Jahre her, okay? Jedenfalls regierte am Ende die Fee das König-/Koboldreich.
Ja, okay… und?
Am Ende unserer Geschichte war die Frau so begeistert – weil die Fee der eigentliche Held der Geschichte ist.
„…und mit der guten Fee Alexandra regierten sie weiter“, hatte sie ihre Zusammenfassung unsres Märchens beendet.
„Wer sagte, ich sei gut?“, hatte ich dann gesagt.
Und das Witzige daran ist, dass ich damals in der Nähe vom Lehrertisch saß, weswegen die Madame mich sehr gut gehört hatte.

Der andere Lehrer ist mein Physiklehrer, den ich seit der siebten bis letztes Jahr hatte. Eine der Anekdoten aus seinem Unterricht ist schon vor Jahren erschienen, hier der Link.
Eigentlich heißt der gute Mann gar nicht Momo. Er bekam diesen Spitznamen ganz zufällig!
Es war so, dass Jenny und ich in Physik nah zusammensaßen (und das obwohl Herr Müller uns alphabetisch verteilt hat) und öfters quatschten, weil wir grundsätzlich Sachen von der Tafel abschreiben oder Schülerversuche durchführen mussten.
Jedenfalls war es einer der Nachmittage, an denen wir unsere Aufgabe schnell von der Tafel kopiert haben und wieder ins Quatschen verfielen. Und auch ins Lachen.
Was ich an Herr Müller so mag, ist die Tatsache, dass er seine Schüler in Ruhe lässt, solange sie mitarbeiten und andere nicht stören. Das heißt: er war unsere Diskussionen gewohnt und hatte sie auch nicht beendet, außer wir störten die Klasse.
Als wir so da saßen und unterdrückt wegen irgendetwas lachen mussten, bemerkte ich seinen warnenden Blick.
„Okay, hören wir auf, der guckt schon“, hab ich dann gesagt.
„Wer, der Müller?“, hatte dann Jenny gefragt.
Und weil ich so sarkastisch bin (haha), entgegnete ich mit: „Nee, Momo!“
Wie ich auf Momo kam? Keine Ahnung. Vielleicht lief damals noch „Avatar – Der Herr der Elemente“.
Seit dem Tag nannten wir Herr Müller Momo.
Komm ich aber zur eigentlichen Geschichte!
Es war wieder Nachmittagsunterricht und wir musten schon wieder im Heft rumkritzeln. Alle waren also in ihre Hefte und Bücher vertieft und keiner bemerkte Jennys in die Luft gehobene Hand.
Okay, einer hatte sie bemerkt. Obwohl manche Lehrer immun auf gehobene Hände und entnervtes Schnipsen zu sein scheinen, ist Herr Müller das nicht.
Und obwohl er ihr einen Blick zugeworfen hat, hatte er sich wieder seinen Zettel gewendet. Kein „Leg die Hand wieder runter, ich komm gleich“ oder „Moment noch“. Nope. Einfach ignoriert und weitergelesen. Nicht mal nachdem Jenny sich geräuspert hat. Null Beachtung.
Da hab meine Arme auf mein Heft gelegt, den Kopf obendrauf und losgeschnarcht.
Ich weiß nicht, wessen Blick besser war: der von Herr Müller oder der meines Tischnachbars.
Herr Müller hatte übrigens belustigt gelächelt und Jennys Frage beantwortet.

Eigentlich hatte ich gedacht, er würde mich dann blöd behandeln oder sonstiges. Nö. Im Gegenteil.
Irgendwann hatte ich dann Herr Müller außerhalb des Unterrichts gesehen und ihn freundlich gegrüßt. (Die Madame aus der ersten Lehrergeschichte hatte mich mal halb aufgefressen, weil ich sie einmal nicht gegrüßt habe… man, das waren Zeiten.)
Es verlief ungefähr so:
Ich: Guten Tag
Herr Müller: äpn-liocudhiöÜgjajllklajnfczgz<bhj
Ob das „guten Tag“ oder „oh mein Gott, ich hasse diese Fünftklässer, die ständig im Weg rumstehen“ bedeuten sollte, weiß ich immer noch nicht.

 Komme ich zu einer Geschichte aus dem Spanischunterricht.
Spanisch ist eigentlich eine total blöde Sprache. Ich höre da ständig nur prrrraprrrrraprrrrrabiiiidaaaprrrrappppo. Ja, genauso und nicht anders!
Ich muss erwähnen: Spanisch fand nachmittags statt, bei einer Frau mit einer sehr nervenden Stimme und einem Buch, in dem die Kinder Randal und Pero heißen. Und das Netz heißt „red“.
Weil ich Spanisch für einen baldigen Urlaub in Spanien lernte, wollte ich auch die Aussprache beherrschen. Und das mit der Aussprache im Spanischen ist eine heikle Sache. Mal wird das V wie ein B ausgesprochen, dann wieder nicht. Dann ist das C ein K, dann wieder ein S. Nicht zu vergessen die Gs und Js, die wie H ausgesprochen werden bzw. wie CH. Kein CH wie in China und auch nicht wie in Chaos. Sondern wie in hoch.
Und da war ich, mit der spanischen fünf vor mir: cinco.
Okay, wie wird das ausgesprochen?
Kinko? Sinko? Sinso? Kinso? Hahahaha, Kinn-so! Haha…ha.
Da hab ich einfach die Lehrerin gefragt.
Und sie sagte „sinko“.
Und ich sagte „achso“.
Nur dass ich das S in Achso wie das C in Cinco sagte: leicht lispelnd.

Am lautesten hat die Lehrerin gelacht…