2012/05/14

Hi, ich bin Jack und du?

Gleich vornweg: Theater lief gut.
Okay, am Donnerstag, bei der Premiere, vertauschte Tori ihren Satz mit dem von Eo (aber er hatte die Kurve gekriegt), Anki machte aus zwei Sätzen einen, ich versprach mich und verlor mein Blut. Das war doof. Trotzdem haben alle geklatscht und so viele Leute haben tatsächlich geheult.
Am Freitag erst zur zweiten erschienen, da PW ausfiel. Dank Frankreich waren/sind wir ziemlich wenige, aber okay. Jana hatte nachgefragt. Valentina noch mehr. Später auch Sarah und Simon. Fand ich nett. :) In Mathe schrieben wir einen kleinen Test (bzw. konstruierten wir :D) und da ich am Vortag nicht da war (Generalprobe) wird es im schlimmsten Fall nicht gewertet. Sonst saß ich in Chemie neben Gabriel (der hat mich zu sich gerufen… fand ich ja schon lieb) und habe nichts gerafft. Kaum war die Stunde vorbei, bin ich nach Hause gedüst, da Geschi und Englisch ausfielen. Auf dem Weg traf ich auf Xenia und Mama, bin mit denen in einen kleinen Laden und hab mir drei Shirts gegönnt :) (bzw. meine alten sind mir zu klein/eng).
Freitag war es (für mich persönlich) besser, da es keine Patzer gab, die Bude voller war und es sogar eine Diskussionsrunde gab! Auf die Fragen hatten wir doch recht gute Antworten gehabt. Meine war eh die beste: „Was macht ihr, um euch wieder normal zu fühlen, um diese Stimmung des Stückes loszuwerden, wenn die Probe vorbei war?“ – „Ähm… wir sind alle ein bisschen witzig.“ Gelächter. „Bisschen?!“ :D
Unser neuer Direktor hat uns sehr gelobt, haben uns sehr geehrt gefühlt.
Danach bauten wir alles ab, alle fingen an zu schwitzen. Verdunklungen weg, Bühne weg (und da sie Kistenweise aufgebaut war, gab es eine Menge zu tragen!), die Bühnenwand à  la schwarzes Tuch musste abgehängt werden, die Schminke geordnet und sortiert, blablabla. Am Ende gab es PIZZA! War lecker. Sehr lecker.
Am  meisten hab ich mich gefreut, dass wir alle so gut gelaunt waren. Aber auch, dass ein alter K-Bewohner mich wiedererkannte und ich zu Verabschiedungen umarmen durfte :3 (also, nicht den Kerl, sondern die anderen :DD).
Am Samstag waren wir dann erst mal im Media Markt, weil Tori ein Handy brauchte und Xenia eine Kamera. Während die sich alle Modelle anguckten, probierte ich mit Georg Kinect aus (so ein Müll) und wühlte mich durch Spiele, stets auf der Suche nach Kingdom Hearts (fand auch was, aber ich hab nichts gekauft, komme ja schließlich nicht einmal mit Days weiter… seufz).
Gegen Abend wurde es gegrillt und kurz vor sieben holte Kiwi Tori und mich ab: Wir fuhren nach G, wo wir „Arsen und Spitzenhäubchen“ angeguckt haben. Die Schule, die das aufführte, wird zwar gut finanziert mit Kostümen, Requisiten und Bühnenbild, aber einige von den Schauspielern haben mich nicht so überzeugt, sodass ich selten gelacht habe und eher grimmig als belustigt gegrinst habe.
Am Sonntag waren die Erwachsenen auf einem Straßenmarkt, während Tori und ich unsere Stille genossen.
Als sie heim kamen, schnitt Xenia Georg die Haare (er hatte einen Vorstellungstermin) und hinterher mir auch.
Schon Tage zuvor hab ich ihr erklärt, welche Frisur ich will und mit ihr das Netz nach Vorbilden gesucht.
Dann fing es an: Sie machte oben einen Zopf und unten einen. Den unteren schnitt sie ab, gab mir den Zopf und wir lachten los, als das abgeschnittene Ende sich wie ein Pinsel anfühlte.  Dann fing sie an zu schnippeln und zu kämmen, Haare nass zu sprühen und sonst was. Nach zwei leidvollen Stunden ging ich duschen und das Ergebnis ist verdammt cool. Nicht so wie ich es erwartet habe, aber das ist auch nicht übel. Xenia ist aber nicht vollends zufrieden, also wird sie irgendwann nochmal schnippeln.
Mama war anfangs besorgt, ist aber jetzt noch glücklicher als ich.
Wir hatten am meisten Angst vor Papas Reaktion, denn er liebt lange Haare (vor allem meins), aber im Endeffekt hatte er Angst gehabt, mich anzuschauen. Bis ich ihn überredet habe, meine Haare anzufassen und es ihm daraufhin gefallen hat.
Es fühlt sich so neu und fremd an, aber ebenso frei und toll. Wie das Fell eines Hundes. Wuff.
Den Zopf bewahre ich jetzt in einer Kiste auf! :D

Heute war ich dann sehr gespannt auf die Reaktion der anderen, was sie sagen würden – ob sie meine Haare bedauern würden oder sie die neue Friese ebenso/noch toller fänden.
Haha, ich darf meine Klasse nicht vergessen!
Jedenfalls lief ich im Korridor zum Klassenraum entlang, als Lena D. mich sah und erschrocken fragte, ob ich beim Friseur war.
„Nö, war meine Schwester“, habe ich gegrinst.
Sie entgegnete nur ein „cool“.
Im Klassenraum wurde nichts gesagt, nichts gefragt, nur geguckt, ganz kurz, das war’s auch wieder. Ich fühlte mich wie Siri aus Blueprint, die ihre Mutter provozieren möchte, indem sie sich bunt ankleidet, aber sie guckt sie nicht einmal an.
Als ich kurze Zeit später auf Jenny traf und sie sah, dass hinter meinem Kopf kein Zopf, Dutt oder sonst was war, fing sie an zu stottern, wie kurz das auf einmal ist und wir krass und cool.  Dann hab ich ihr erzählt, dass, als ich gestern in den Spiegel geguckt habe, ungeschminkt und mit Brille, erinnerte ich mich selbst ein bisschen an Leonardi DiCaprio in Titanic. Keine Ahnung wieso.
In Bio hatte Sarah mir gesagt, ich wäre ziemlich mutig, mir einfach so einen Zopf abzuschneiden. Sie habe zu große Angst davor. Sie geht nicht gern zum Friseur und betrauert jedes Zentimeter-Haar. Da ich noch nie bei einem Friseur war, kann ich diese Angst nicht verstehen, aber andrerseits doch.
In Englisch hatte auch Alejandro erst einmal gestaunt, wo denn meine Haare hin seien, weil er erst dachte, ich hätte einen Dutt oder sowas. Pah.
Sonst hörte ich noch „tolle Frisur“, „steht dir“ und ein „warum“ mit gespieltem Würgen von Timo. :D

So, ich geh jetzt weiter Haare wuscheln!

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