2013/03/24

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Sie läuft in Springerstiefel rum, trägt eine billige Pilotenmütze mit Bommeln  und dazu zwei verschiedene Ohrringe.
„Scheißegal was die anderen denken!“, predigt sie ständig.
Wenn sie ein Problem mit dir haben, ist es deren Problem – nicht deins. Ihr Motto.

Doch was ist, wenn sie selbst ihr Problem ist?

So war’s auch am ersten Samstag in den Osterferien: Ich war traurig wie sonst auch immer und hab mich auf YouTube verschleppt. coldmirror war schnell gefunden und nach etlichen Lachkrämpfen mich auf dem Interview mit Clixoom gefunden.
In diesem Interview gesteht Kaddi, dass sie kurz vorm Suizid war. Das einzige, was sie davon abhielt, war ihre Neugier: Wie endet Harry Potter?
Wie wir alle wissen, ist Kaddi auf eine bessere Schiene gefahren und ist nun einer dieser, wie sie selbst sagt, neutralen Personen. Richtig bewundernswert. (Hoffentlich komme ich auch mal dahin.)
Ganz am Schluss hat sie mich komplett weggehauen: „Ich hätte Grund traurig zu sein. Aber ich möchte das nicht sein.“
Hat sie mit ihrer „dunklen Vergangenheit“ abgeschlossen? Keine Ahnung. Kann man sowas überhaupt abschließen? Ich meine, es ist ein Teil ihrer Vergangenheit, ein Teil ihrer Gegenwart und wird immer ein Teil ihrer Zukunft sein. Man kann die Vergangenheit nicht vergessen oder abschalten.
Sie hat diese Sache, ihren Vater und Selbstmordgedanken, einfach akzeptiert. War halt so. Ist halt so. Warum sich weiter darüber aufregen? Macht doch eh kein Sinn.

Klingt zwar dumm und schiceeee, aber es hat mir Hoffnung gegeben. Dass ich auch irgendwann mal wieder komplett glücklich bin oder wenigstens nicht traurig. Oder dass ich die Fehler aus meiner Vergangenheit akzeptiere. You can’t rewrite the past. Also muss ich einfach nur damit leben lernen.

Doch dann war ich auf formspring und sah, dass mir jemand auf meine Antwort einen Kommentar hinterlassen hat.
Raus aus dem Internet.
Warum ich raus soll, wurde mir immer noch nicht gesagt.

Und einen Tag später auf einem Blog gelesen, dass die jüngeren Blogger (>18) sehr viel aufschreiben und somit sehr viel von sich preisgeben – und sich später hoffentlich dafür schämen.  
Einerseits kann ich das nachvollziehen. Wie manche Blogger schamlos vom Suff reden können oder stolz angeben: „Das Foto war BEVOR ich blau war!“
Aber andrerseits bin ich nicht besser, ne.

Somit dreht sich das Karussell des Löschen oder nicht Löschen-Geshakespeare.

Wenn ich wenigstens Feedback bezüglich dieses Themas bekommen würde. Ebenfalls was tacocat//tacocat angehen würde.
Ich überlege inzwischen twitter doch noch zu löschen.

Randbemerkung wegen Springerstiefel: Ich bin mir nicht sicher, ob es welche sind. Ich liebe einfach deren Form und Aussehen und wie sie an den Beinen aussehen. Leider hat mein rechter Schuh seiner Sohle tschüss gesagt. Papa musste sie zusammenkleben. Traue mich jetzt gar nicht mehr sie anzuziehen.



8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hm, ich denke nicht, dass du dich später für deinen Blog schämen musst. Ich meine, ich bewundere deine offene Art, "einfach" deine Gedanken preiszugeben- doch irgendwie weiß man auch, dass du dir sehr wohl Gedanken darüber machst, was du veröffentlichst und was nicht.

Und ja, ich denke, dass du auch zu einer "neutralen" Person werden kannst (wobei ich die Formulierung unglücklich finde). Bei mir ist's auch besser geworden, ich habe sogar fast das Gefühl dass es bis zu einem gewissen Punkt mit dem Alter zu tun hat. Einfach nicht die Hoffnung aufgeben ist die Lösung;)

Liebe Grüße (und bitte schreib weiter!),
H.

Alex Sparrow hat gesagt…

Ich weiß gar nicht, wie ich mich bei dir bedanken kann.
Einfach danke!

Anonym hat gesagt…

Nur damit du das auch mal weißt :) Ich lese 2 Blogs regelmäßig, deiner gehört dazu. Ich freue mich immer wenn du was neues geschrieben hast.
Ich bin mir sicher, dass es noch viel mehr so "stille" Leser gibt. Verliere nicht den Mut.
Du hast ne tolle Art zu schreiben, das liest man immer gern.

(das ist jetzt weniger auf den Eintrag bezogen, mehr so allgemein. :) )

PS: Wie ist den dein Twittername? Hab dich unter den "vermuteten" Namen nicht gefunden ;)

Alex Sparrow hat gesagt…

Wenn du wüsstest wie rot ich geworden bin; wie eine Tomate!
Ich nehme deine ermutigenden Worte zu Herzen und versuche einfach, diese schlechte Seite an mir runterzuwürgen.
Danke!

PS: @sparrowlik :)

Unknown hat gesagt…

Siehst du! Es gibt noch ein ganz paar Leute, die diesen Blog lesen und ihn mögen. Und ich glaube du musst dich später nicht dafür schämen. dafür bin ich eher so ein Kandidat.;)

PS: Wenn sie mit Panzertape nicht halten, gibt es nur eine Möglichkeit. Mehr Panzertape.

Alex Sparrow hat gesagt…

Warum solltest Du dich schämen? Ich finde deinen Blog klasse und finde, dass auch du nicht den Mut verlieren solltest, vor allem wenn mir geraten wird, ich solle nicht aufhören. :D

PS: Beim nächsten Mal werde ich daran denken ;)

Unknown hat gesagt…

einfach so:D danke:DDD zum wiederholten male(:

Anonym hat gesagt…

Niemand muss sich für seinen Blog schämen. Wir schreiben da rein wie wir uns fühlen und uns mal gefühlt haben. Das macht uns zu dem was wir sind und dafür sollte man sich nie niemals schämen. Und selbst Schlechtes führt immer mal wieder zu etwas Gutem!
Schämt euch nicht :) .
Sonst wäre mein Blog oberpeinlich, den liest auch niemand, aber es ist manchmal super niederzutippen wie's einem geht, auch wenn Gefühl manchmal extrem und irrational Sind.

Danke für deinen Twitter Account, ich folg dir gleich mal :)