2011/11/12

Schlag mich, SOFORT

Man sollte mich keine Reli-Arbeiten, die über den Sinn des Lebens und solchen anderen Psycho-Scheiß handeln, schreiben lassen.
Oder besser gesagt: Man sollte mich nicht existieren lassen.
Ich bitte: Dieses Hirn mit diesen Gedanken? Dann noch diese Locken! Außerdem faul bis zum Ende und ständig nur am Fressen.
Jedenfalls: In der Reli-Arbeit vom Donnerstag ging es teilweise um Bonhoeffer und sein Gedicht (kann man das überhaupt als Gedicht bezeichnen?) Wer bin ich. Die Frage zeigt mit einem Messer bedrohlich auf meine Magengegend oder auf meinem Brustkorb, irgendeine Stelle an meinem Körper, die nach drei bis vier mal Zustechen tödlich für mich enden. Okay, irgendwie eine sehr, sehr dumme und kranke Bildvorstellung.
Besser gesagt: Ich habe tausendmal versucht diese Frage zu beantworten. Jedes Mal bin ich gescheitert. Zwar nicht vollkommen, schließlich hing an jeder dieser dummen Aussagen ein Fünkchen Wahrheit, aber trotzdem: Da stimmt was nicht, das bin nicht ich.
Wie ich darauf komme? Formspring.
Um ehrlich zu sein, meine Antwort auf Wer bist du? finde ich schon ziemlich zutreffend. Höhö.
Aber ernsthaft: Ich blick auch nicht durch, wer ich bitte sein soll. In der Schule bin ich oft so ungeduldig und sofort genervt, während ich zu Hause ruhig im Sessel sitzen bleibe, obwohl der Computer mal eben beschlossen hatte, eine Pause von zehn Minuten zu halten, indem er sich aufhängt. Ich wechsel so oft von ruhig zu laut, von frech zu schüchtern, von mutig zu ängstlich, von angepisst zu verzaubert, von traurig zu fröhlich, von todunglücklich zu freudestrahlend, von wütend zu emotionslos, von aufgekratzt zu entspannt, und, und und... Es geht natürlich auch umgekehrt: Von entspannt zu aufgekratzt, von emotionslos zu wütend, von freudestrahlend zu todunglücklich, etc.
Das sind zwar die Gefühle, ein emotionaler Zustand, der ja nicht auf ewig hält, aber wie beim Zustand wechseln auch meine Vorlieben. Vielleicht durch die weitere Entwicklung (wenn ich noch nicht vollständig reif bin, lasst mich noch mindestens 5cm wachsen! :D), vielleicht auch einfach weil ich gestört bin. Auch wenn ich mir sicher bin, dass die Veränderung der Geschmacksknospen dafür verantwortlich sind, dass ich Vanille- plötzlich mehr als Schoko-Pudding mag.

Ach, eigentlich ist es egal, wer ich bin, solange meine Familie und meine Freunde wissen, wer ich bin, auch ohne so scheiß About me-Texte im Internet.

Man sollte mir ein Verbot errichten: Kein Blogger nach 21 Uhr! Erst wieder ab Mitternacht. Da erwacht nämlich meine Kreativität und verschmilzt erst dann mit meinem Wortschatz, sodass ich in den ersten Stunden vom angebrochenem Tag eine Mischung aus Shakespeare, Brecht und Co bin. Ich geb's zu: Nicht zu cool wie die, aber mein Sprachvermögen und meine Ausdrucksstärke ist wie ausgewechselt. Ich wette, dass ich um die Zeit von einem Dämonen oder so besessen bin.
Ja, Schlafenszeit! :D

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