2013/10/05

Mein Innenleben ist momentan voll idcniUGZcfuz!

Wie habe ich es eigentlich geschafft, mich so gut zu fassen? So treffend und konfus zu gleich.
Okay, ich kann auch heute immer noch den Nagel auf den Kopf treffen und dabei mich in Metaphern verkleiden, aber...
Es ist einen Monat her.
Vor einem Monat sagte ich (nicht nur) mir: Du schreibst nochmal so einen Text. Nur aktuell. Schließlich ist die letzte Ich-Zusammenfassung knapp vier Jahre alt. Wen juckt es schon, wie du mit 13, fast 14 Jahren warst?
Ständig kam etwas dazwischen.
Keine Zeit. Schule. Klausuren. Toris Umzug. Allerlei Dinge. Doch das stimmt nicht ganz.
Als ich Zeit fand - da Tüti und Kadda mich zum Schreiben hetzten, im positiven Sinne - da war ich so... frustriert. Nicht schreibblockadenfrustiert, sondern wiesollichübermichschreiben... frustiert.
Ich hatte Angst, mir selber ins Gesicht zu schauen. Auf einmal hatte ich Panik davor, mich selber zu hinterfragen.
Bin ich wirklich so glücklich, wie ich mich in letzter Zeit fühle? Bin ich vielleicht ein Arsch? Schließlich wurde ich als scheinheilig bezeichnet. Aber auch als gute Freundin. Was ist jetzt wahr?
Es verwirrt mich total. Ist es denn falsch, freundlich zu anderen zu sein? In Gegenwart von Freunden zu lächeln, wenn man aber eigentlich erschöpft und eventuell sogar traurig ist?
Ich hätte es ja auch gern anders. Und das als Dramaqueen, die ständig etwas zum Rumheulen und Meckern braucht. Vor allem weiß ich selber, dass man nicht ständig glücklich sein kann. Es ist bloß, dass ich nicht will, dass meine Kreise, wie Google+ das so schön sagt, sich um mich Sorgen machen.
Zwar verberge ich meine Müdigkeit nicht und nörgele auch gerne darüber. Aber wenn ich mich mit Freunden versammle, will ich sie nicht unbedingt damit nerven. Dafür ist ja der Blog da.
Deswegen gehe ich erschlagen zu Theater, aber während den Besprechungen der Stücke und Rollen und beim Blödeln mit Kadda (so als Beispiel) schiebe ich das beiseite; da rede und lache ich mit. Wer will schon eine grumpy Alex haben? Ich nicht.
Moment. Habe ich das richtig gelesen? Alex ist glücklich?
Jawohllo! Trotz des andauernden Stresses, der nicht nur von der Schule ausgeht, öfteren Müdigkeit und der wiederkehrenden Erschöpftheit bin ich froh. Dabei hab ich genug Grund, mich wie vor vielen Jahen unter einem Stein zu vergraben, um nie wieder zurück ans Tageslicht zu kommen.
Ich bin sowieso total fertig und überfordert, dass ich wieder mit alten Bekannten in Kontakt komme, die Ereignisse und Erinnerungen aus der Vergangenheit mit sich bringen, weswegen ich mich nur umso mehr verstecken will.
So. Und warum bin ich doch so glücklich?
Es ist nicht nur, dass ich in den meisten Fächern gut klar komme. Sondern dass ich in den meisten Kursen auch nette Leute um mich habe. Aus den anfänglichen schüchternen Anlächeln wurde ein freundliches Hallo un nun ein längeres und mit Lachern besähtes Gespräch. Es füllt mich einfach mit Freude, dass ich überall Freunde habe. Vor allem weil ich mir immer Sorgen mache, dass ich extrem nervig, arrogant und/oder furchteinflößend bin/wirke, weswegen ich immer Probleme habe mich bei Arbeitskollegen zu öffnen. Erst nach und nach blühe ich in einzelnen Kreisen auf.
Ich bin zwar immer noch eher still und zurückhaltend, aber ich gebe nicht auf, mich selbst zu erkennen.
Doch warum öffne ich mich so schlecht und langsam vor anderen? Ich glaube, das liegt daran, dass ich immer noch fürchte, anderen eine Last zu sein.

Am liebsten würde ich meine LeidensLebesngeschichte aufschreiben, mit besonderem Hinblick auf Ereignisse und Personen, die mich stark beeinflusst haben. Und somit auch die nächste Abbiegung auf meinem Weg.
aber dann hab ich Angst, mich zu sehr zu bemitleiden oder andere zum Sündenbock zu machen. Das will ich nicht. Egal, wie scheiße manche zu mir waren. Und teilweise sind.
Außerdem... sollte es mich beunruhigen, wie viel Einfluss manche Menschen auf mich haben? Wie leicht sie mir den Tag versüßen, aber auch zerstören können. Ist das normal?
Das führt mich zu der Frage: Was ist eigentlich normal?

So im Vergleich zum alten Text:

  • Ich bin immer noch laut und frech und still und zurückhaltend. Das letztere vielleicht etwas öfter, was hauptsächlich daher kommt, dass ich selten ausschlafe. Oder (und?) ich einfach sehr verbittert bin.
  • Statt wie zuvor sich größeren Menschengruppen nicht zu nähern, besuche ich den Aufenthaltsraum öfter als geplant bzw. nötig, hauptsächlich nur, weil da immer jemand ist, der einen fragt wie es geht oder zum Lachen bringt. 
  • Und ich habe gelernt, Möchtegern-Erwachsenen aus den Weg zu gehen. Für meine Gesundheit. Nicht, dass Geistlosigkeit übertragbar ist; ich will einfach keine Atemnot wegen solch einem unterbelichtetem Pack bekommen.
  • Da in fast allen Kursen viele Nicht-Ex-Klassenkameraden sind, die nicht an mich gewöhnt sind, dachte ich, es wird wieder wie im Konfi-Unterricht. Nope. Meine manchmal ach so eloquente Art sich auszudrücken wird durch kein Kopfschütteln, sondern durch Lächeln und Grinsen kommentiert. Aber keine Mitleidsgesten, sondern eher ein I know that feel, bro
  • Nein, freunde dich nicht mit mir an, weil ich eigentlich das totale Opfer bin und wenn  man dich mit mir sieht, bist du ebenfalls eins und wirst nie eine super Zukunft haben, also renn weg, flieh vor mir, bevor uns noch jemand sieht! - Äh, was? >_< Das Gefühl hab ich zwar immer noch, aber.... es scheint so, als würden meine Mitmenschen sich freuen, dass ich zu anderen Kontakt aufnehmen kann??? Oder zumindest beäugen sie das voller Neugier. Oder mir kommt es nur so vor.
Ich weiß aber trotzdem noch nicht genau, was mein Problem ist. Aber es ist eins da. Mindestens eins. Oder zwei. 


Notiz an mich selbst: Nie wieder um ein Uhr morgens mein Gekritzel entziffern und es im Halbdunkel abtippen. Das führt nur zu fehlenden Worten, kleingeschriebenen Nomen und anderen Fehlern. *Kopfschüttel... weil Kopfschütteln!*

1 Kommentar:

Jewels hat gesagt…

Liebe Alex,
was deine Worte so ehrlich macht, ist die FRAGE nach der Ehrlichkeit.

Bei all dem Suchen nach dem "wahren Ich" muss man sich die Fragen stellen, was man will, wie man leben möchte, was einem im Innersten ausmacht. Doch dabei darfst du nie versuchen,dich festzulegen und dich in eine Schublade zu stecken. Wem wir wie viel von uns preisgeben, und wem wir nur unsere beste, vielleicht aber nicht unsere ehrlichste, Seite zeigen ist keine Charakterfrage sondern eine Entscheidung, die man jederzeit ändern kann. Und auch wenn unsere beste Seite nicht die ehrlichste ist, so ist sie dennoch keine Lüge,sondern ein Teil von uns.
Also BIST du eine gute Freundin und (weil Mensch) BIST du vermutlich auch scheinheilig. (Diese Seite kenne ICH jedenfalls [noch??] nicht :D ) Nichts davon ist die absolute Wahrheit, da es keine absolute Wahrheit GIBT. Aber beides stimmt vielleicht. Du bist doch in deiner Persönlichkeit nicht festgelegt sondern variabel.

Also gehst du erschlagen zur Theater und während den Besprechungen der Stücke und Rollen und beim Blödeln mit Kadda (so als Beispiel) schiebst du das bei Seite und eine andere Alex, als eben noch, kommt zum Vorschein. Aber auch das muss keine Lüge sein. Wenn du keine grumpy Alex haben willst, ist das eben deine Entscheidung. ;)

Dass Menschen deinen Tag so beeinflussen können,sollte dich nicht beunruhigen. Es ist ganz normal zu reflektieren. Der nächste Schritt ist vorzugsweise nur noch DAS an dich ranzulassen, was dir den Tag versüßt, aber so perfekt kriegt das eigentlich keiner hin. :p
Wichtig ist nur, dass du dein LEBEN nicht so leicht beeinflussen lässt. - Dafür ist es dann wieder wichtig zu wissen wer man ist (ohne sich,wie gesagt, festlegen zu lassen).
Normal bist du aber trotzdem nicht. - Und das ist auch gut so!!

Wie Menschen uns wahrnehmen hängt sehr viel von uns selbst ab. Je offener und ehrlicher wir sind, desto besser werden wir selbst auch mit offenen Armen empfangen. - Und da liegt auch der Vorteil eines Kurssystems: Alten Strukturen und "Hierarchien" werden auf aufgebrochen und es ergeben sich neue Chancen. ^^ Oder so.

So wie ich das sehe bist du mit deinen Gedanken auf einem sehr guten Weg! Ich MAG deine Art zu denken.
Und deine Mitmenschen erkennen das offenbar auch ;)