Und
ja, das sage ich, obwohl ich Berlin immer noch abgöttisch liebe.
Die
Rede ist von der schönen Stadt London!
Manche
Leute wissen ihr ganzes Leben, wohin sie mal reisen wollen. Seien es ganze
Länder (Amerika, Italien, China) oder einfach „nur“ Städte (New York, Rom,
Peking) – es gibt ein klares Ziel.
Ich
auch.
Also,
nicht mein ganzes ganzes Leben lang,
aber seit drei Ewigkeiten.
Länder
wie Afrika, Australien, Neuseeland, Japan, Schottland.
Und
welche Stadt stand ganz oben auf meiner Liste? Bingo:
London.
Um
ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht, woher diese Besessenheit kommt. Ich weiß
nur, dass ich viele (Wort-)Witze im Bezug zu England kenne, einige englische (englische, also nicht amerikanische)
Schauspieler unglaublich liebe (Ian McKellan, anyone? Helena Bonham Carter?
Daniel Radcliffe? David Tennant?), die Queen schätze (Die hat so
viele amerikanische Präsidenten überlebt, hahaha! Und ihr Kleidungsstil! „Heute
gehe ich als die Farbe Lila!“ – herrlich.) und natürlich Harry Potter. Nuff said.
Ich
wollte einfach nach London. Ich will immer noch dahin. Ich hab zwar keine
Ahnung, wie der Rest vom Vereinigten Königreich ist – aber boah, London ist
toll.
Mir
konnte da niemand jemals die Laune vermiesen. Klar, es gab mal paar
Durchhänger, weil es mal zu heiß, zu laut, zu voll war. Aber ich war ständig
glücklich. Nicht
mal unser Hostel konnte mir die Laune vermiesen. Und dabei gibt es ein Haufen
schlechtes Feedback dazu.
Aber
fang ich mal von vorne an.
Jeder
LK fährt am Anfang der Q3 (das bedeutet ca. im ersten Monat sind die
Zwölftklässler weg, vorausgesetzt es handelt sich um G8) für ungefähr eine
Woche zum vor einem Jahr festgelegten Wunschziel.
So
sind der Bio- und Chemie-LK gemeinsam in einem Bus nach Spanien, Barcelona plus
Umgebung gefahren (= Sauftour + Partyurlaub).
Der
Mathe- und Latein-LK sind in die Toskana in Italien gereist – anscheinend
hatten sie ebenfalls eine fragwürdige Unterkunft und selten Guides.
Und
der Rest – sprich, die zwei Englisch LKs lead
by Mr. Brasch and Ms. Happel – sind mit Zug (bzw. Zügen) nach England,
London. Mittlerweile umgetauft in Alex‘
Paradise because of reasons.
Nennt
mich uncool (besser nicht, ich hab gute Ohren und bin nachtragend /böser Blick),
aber ich würde immer wieder London nehmen.
Ganz
ehrlich? Ich hätte kein Bock, mich mit meinen (meist fragwürdigen) Tutoren und
den viel zu verschiedenen LKs (ich meine die Personen der LKs, nicht das
LK-Fach selbst) zu besaufen. Oder mit denen alle an den Strand zu gehen. Klar,
Barcelona ist (auch) eine geile Stadt. Ich hätte auch nichts dagegen, da wieder
hin zu gehen, aber:
a)
es wäre mir viel zu warm und ich hasse schwitzen;
b)
eigentlich hasse ich viel zu warme Großstädte;
c)
ich war da schon mal
d)
und wie gesagt, die Tutoren. /angewidertes Schaudern
Und
was ist mit Italien?
Für
mich uninteressant, zu warm und dann
auch kein Meer. Keine Ahnung, ob die ein Meer hatten oder nicht, aber wenn schon,
denn schon. Außerdem würde ich Rom usw. lieber mit meiner Familie entdecken als
mit meinem LK.
Bevor
es so aussieht, als ob ich meinen LK hasse: Nein,
ich hasse ihn nicht. Es ist bloß anstrengend, mit so vielen unterschiedlichen
Individuen etwas zu unternehmen.
Jedenfalls:
Es
kam der 13. September 2014, wir versammelten uns mit Koffern und Handgepäck am Bahnhof in Tortuga. Mama hatte mich
hingefahren und wäre bestimmt total besorgt um mich, aber ich war voller
Vorfreude und überhaupt in so einer fast unerträglich guten Stimmung, dass es
auf sie abgefärbt hat. Und während sie an uns vorbeigefahren ist, hab ich
ununterbrochen zurückgewunken. Seltsame Blicke von anderen? Dun care.
Wir
bekamen unsere Tickets, tauschten aus, was jeder so mit gebracht hat (Ohrstöpsel
– „Oh scheiße, ich hab keine!“; eigene Bettwäsche – „Nee, dafür hatte ich
keinen Platz mehr.“; Badelatschen – „FUCK, bei den ekligen Duschen!“; Kopfhörer
– die ich vergessen hatte -_- /seufz) und schon ging’s zum Gleis, dann in den
ersten Zug bis Frankfurt.
Da hatten wir etwas Zeit – also sind Sarah, Conni und ich noch in einen
Laden rein. Die beiden haben sich Magazine für die Fahrt geholt und ich hab
bescheuerte Buchtitel und -cover betrachtet, weil die so lächerlich sind. Echt
jetzt. Einer meiner Lieblingsbeschäftigung.
Von
Frankfurt aus fuhren wir mit einem ICE bis nach Brüssel-Midi. Und das sehr,
sehr lange. Drei Stunden oder so. Und ich Glückspilz bekam einen Platz gleich
bei den Lehrern. Und durfte neben einer
mir sehr (NICHT) liebenswürdigen Person sitzen. Yeah. (Nina hat mich aber
zwischendurch gerettet. Grimassen schneiden und ihr Nachrichten via Papierflugzeugen
schicken, wobei diese eher ihre Sitznachbarn abbekommen haben. Ups.)
Funfact:
Während der Fahrt hab ich den Blogeintrag zur Mottovorstellung geschrieben.
Deswegen ist der auch so kacke. Weil der Zirkusdirektor neben mir saß und mich
dabei dumm beobachtet hat. Und nein, ich war freundlich zu ihm. Voll untypisch
für mich, ich weiß.
In
Brüssel-Midi gab’s erst mal einen langatmigen Check-In und die wohl geilsten
Plakate für Großbritannien.
Wir
sind mit dem Eurotrain durch diesen Tunnel nach England.
Was
haben wir uns eigentlich alle vorgestellt? Genau,
einen halbwegs modernen Zug, ein bisschen futuristisch aussehend, mindestens wie
ein ICE, für mich persönlich silbrig-grau und mit keinen Fenstern. Und einen
Gleis unter der Erde.
Und?
Alter
Zug. In Oma-Farben, inklusive Oma-Geruch im Innern. Mit dreckigen Fenstern,
dreckigen Sitzen. Und mit einem Gleis über
der Erde.
Wisst
ihr, wie komisch das war? Ich war so überrascht, dass ich nicht mal Zeit
gefunden hab, Angst zu bekommen, weil der Eurotrain so alt wirkte. Tatsächlich bin ich im Zug eingeschlafen. Es
war kein Stück spannend. Okay, ich hab aus dem Fenster geguckt, als wir
eindeutig im Tunnel waren. Was hab ich gesehen? Dunkelheit, zwischendurch
Pfeiler und einen dreckigen Boden. Wow. Also, gute Nacht.
Um
ca. 16 Uhr Ortszeit sind wir in St. Pancras angekommen.
Dann
noch mit der Underground bis London Bridge gefahren, ein paar Minuten von
unserer Station bis zum St. Christopher’s Inn gelaufen und dort nach gefühlten
fünf Tagen unsere Zimmer und Zimmerkarten bekommen.
Ja,
also, wegen den Zimmern…
Wir
hatten insgesamt 13 Jungs, die ein 14er-Zimmer bekommen haben. Und 16 Mädchen,
die aber wegen der großen Zahl nach LKs getrennt wurden, zu zwei 8er-Gruppen.
Wer
hat das 8er-Zimmer bekommen? Ja, die Happel-Mädchen.
Und
wir das 10er-Zimmer, sodass wir zwei freie Betten hatten. Sarah und Conni
konnten also ihre Sachen ruhig auf den Betten über sich ausbreiten können. Und
den übrigen Gitterkasten für Schuhe und Co. :D UND eine extra Bettdecke wurde
als Teppich ausgenutzt, als wir zu fünft mal Uno gespielt haben. Dazu später
mehr!
Nachdem
wir unsere Betten bezogen haben (ich hatte leichten Ekel nach den ganzen
Rezensionen und hab deswegen extra Bettwäsche mitgenommen), haben wir
uns alle bei der Rezeption versammelt NUR um gemeinsam zur Brücke gegenüber der
London Bridge zu gehen und von dort aus getrennt einen Ort zum Abendessen zu
suchen. Seriously? /genervter Blick
Conni,
Sarah, Lena und ich haben uns gemeinsam auf den Weg gemacht, Essen zu suchen.
Es war uns irgendwie egal, wo und wie (also, ob Takeaway oder inklusive
sitzen), landeten aber nach einem kleinem Durchgang im Borough Market bei
Black&Blue (oder doch Blue&Black?), dessen Name jedoch in Grün
leuchtete because fuck you, wo wir uns Chicken Wings und Fries gönnten.
Gleich
vornweg: „Der erste Eindruck zählt“? Jep.
Erstens,
weil die paar Straßen vom Hostel zur Brücke und zum Markt waren richtig,
richtig schön. Der Markt selber war einfach nur entzückend.
Und
die ganzen Pubs waren auch einfach nur süß.
Zweitens:
während wir so da saßen, kam eine kleine Gruppe an und setzte sich rein. Wir
konnten sie durch die Glasscheiben sehen und wunderten uns „Warum zum Teufel
haben sie Weihnachtskleidung an?“ – oder, wie Sarah es so schön formulierte, „Was
ist denn bei denen kaputt?“. Diese beiden Punkte haben mich an Berlin erinnert. Nur dass London noch schöner und bekloppter war.
Was
ich sagen will: schon an diesem Abend hab ich mich in London verliebt. Der
erste Abend, keine vierundzwanzig Stunden in London, und ich wollte jetzt schon
mehr Zeit haben, um diese Stadt zu erkunden.
Hatte
ich einmal während dieser Zeit Angst? Nein. Nicht mal abends? Nein. Ja, bei
öffentlichen Plätzen mit vielen Leuten hatte ich Sorgen, beklaut zu werden,
weswegen ich meine Tasche besonders nah bei mir hielt. Aber Angst? Kein
bisschen. Vielleicht, weil ich mir niemanden vorstellen konnte, der in einer so
überwachten Stadt tatsächlich etwas wagen würde. Vielleicht, weil ich notfalls
Verteidigungstricks kenne.
![]() |
Millenium Bridge (Harry Potter 6!) |
Außerdem
den britischen Humor kennen gelernt. Denn irgendwann sind wir irgendwo im
nirgendwo von London stehen geblieben. Keine Insassen außer uns, die ganz oben
in der ersten Reihe saßen, und dem Busfahrer, der das Licht ausmachte. Weswegen
wir ihn auf uns aufmerksam machten. Und fragten, ob wir wieder zur London
Bridge fahren. Und er ganz trocken so „Nö“. Und wir nur „Oh, scheiße“. Dann hat
er uns einen Angebot gemacht: für 10 Pfund pro Person fährt er uns zurück. Und
wir so „Hm, nee…“. Und dann hat er gelacht, meinte es war ein Scherz, dass er
eh wieder seine Runde zurück machen müsse, weswegen wir ruhig sitzen bleiben
dürfen.
Okay.
Das
fand er übrigens total witzig, während wir ne halbe Panikattacke hatten.
Wieder
im Hostel sich in die ekligen Duschen getraut – später entdeckten wir, dass die
linke Dusche pfeift und die rechte nach jedem „Wasserlassen“ wunderschöne und
gar nicht verstörende Gurgelgeräusche von sich ließ –, mit den restlichen
Zimmergenossen über unsere Abendbeschäftigung unterhalten und dann ins Bett.
Weil extrem erschöpft.
Am
Sonntag sind wir etwas früher aufgestanden, weil es in die Kirche ging. Und
nicht irgendeine Kirche, pffft – „da, wo Kate und William geheiratet haben“, so
Sarah.
Von
der Station London Bridge zur Station Westminster Abbey mit der Underground
gefahren, gegenüber dem wunderschönen Big Ben angekommen erst mal ganz wie der
Touri gefühlte fünf Millionen Fotos geschossen (auch vom Underground-Schild weil
Kult) und die Straße weiter. Die übrigens gesperrt war, weil „Bike Tour of
England“ oder so war.
Dann
noch weitere Fotos vom Big Ben und der Statue von Churchill. Weil Churchill.
Die anderen wie Lincoln? Meh. Sassy Churchill.
Bisschen weiter die Straße lang war da auch schon die Westminster Abbey.
Bisschen weiter die Straße lang war da auch schon die Westminster Abbey.
Der
Gottesdienst war ja total schön, die Pfarrer (das waren doch Pfarrer, oder?
Priester? Wie nennt man die? Ich hab da
keine Ahnung…) extrem freundlich und ich war auch wirklich, wirklich entzückt. Aber ich konnte es
nicht wirklich genießen, weil ich so sehr wollte, dass Mama das auch alles
sehen würde. „Mama würde hier heulen“, hab ich die ganze Zeit gedacht. Und
extra für sie/in ihrem Namen eine Kerze angezündet.
Aber eigentlich war ich ja mehr davon begeistert, wie schön die Kirche ist. Und wie viele Gedenktafeln da stehen. Wenn ich dran denke, dass ich beim Grab von Sir Isaac Newton war, freu ich mich immer noch wie ein Kind.
Aber eigentlich war ich ja mehr davon begeistert, wie schön die Kirche ist. Und wie viele Gedenktafeln da stehen. Wenn ich dran denke, dass ich beim Grab von Sir Isaac Newton war, freu ich mich immer noch wie ein Kind.
Außerdem
den Krönungsthron gesehen. Man, ist der uralt. Und Herr Brasch noch so: „Tja,
stell dir mal vor, Alexandra, du würdest zur Königin von England gekrönt werden
– dann auch auf diesem Thron!“ – „Ich hätte während der ganzen Prozedur Angst
davor, dass der Thron unter mir einstürzt, weil der schon so verdammt alt ist“,
hab ich gesagt und er hat mich bloß ausgelacht. (._.)
Noch am selben Tag waren wir in China Town, um gemeinsam zu essen. Und am Trafalgar Square waren wir auch. Herr Brasch hat erst mal von Lord Nelson erzählt, während ich auf die steinernen Löwenstatuen klettern wollte. Von da aus in die National Gallery – und echten Van Gogh gesehen. Und Raphael. Und Michelangelo. Und Leonardo. Leider keinen Donatello gefunden. (Ja, ich hab meine Ninja Turtles gesucht. Nein, mir ist das nicht peinlich. Ja, ich bin immer noch enttäuscht, dass ich Donnie nicht gefunden hab.)
Noch am selben Tag waren wir in China Town, um gemeinsam zu essen. Und am Trafalgar Square waren wir auch. Herr Brasch hat erst mal von Lord Nelson erzählt, während ich auf die steinernen Löwenstatuen klettern wollte. Von da aus in die National Gallery – und echten Van Gogh gesehen. Und Raphael. Und Michelangelo. Und Leonardo. Leider keinen Donatello gefunden. (Ja, ich hab meine Ninja Turtles gesucht. Nein, mir ist das nicht peinlich. Ja, ich bin immer noch enttäuscht, dass ich Donnie nicht gefunden hab.)
Das
Gebäude ist total riesig und ich hatte nur wenig Zeit. Und? Genau, Alex ist
rumgerannt auf der Suche nach ihren mutierten Schildkröten. Würd ich wieder
machen. :D
Danach
hatten wir frei, sodass Sarah, Conni, Lena und ich ins M&Ms World gegangen
sind. „Vier Stockwerke voller Spaß“ hieß es. Ich sah nur Wucher und
Diabetes. Aber trotzdem! So groß, bunt, irrwitzig. Man kann ruhig rein gehen. Man
kann dort zum Beispiel seine eigene Farbe und die Bedeutung davon gesagt
bekommen. So Sachen wie „Du bist rot. Du
verbreitest viel Charme.“ etc. Hab ich auch gemacht. „Du
bist dunkle Schokolade-Mix. Du bist eine tolle Person und wer das nicht weiß,
kennt dich nicht.“ Ich bekam deswegen einen Applaus. :D :D :D
Etwas später wieder versammelt suchten wir eine
Underground zum Shakespeare Globe. Aber sonntags fährt keine. Dann also einen Bus. Aber keiner kam. Weswegen wir hingerannt
sind.
„10 Minuten strammer Gang“, hieß es.
20 Minuten strammes Laufen war es.
Wir waren spät dran, durften aber trotzdem rein.
Durften uns aber nicht setzen! Weil wir Groundlings-Karten hatten. Ugh. Egal. Comedy
of Errors war dann doch ganz witzig und fabelhaft inszeniert. Vor allem war
ich hin und weg, weil ich da im Shakespeare Globe war. Der Weg zum Hostel war übrigens weniger actionreich,
da der Shakespeare Globe praktisch um die Ecke war…
Am Montag ging es dann mit dem Tower of London los.
Ich fand es, um ehrlich zu sein, echt interessant. Ritterrüstungen, die Waffen,
die Münzen, die Schlösser. Die sechs legendären Raben. Die Beefeaters mit dem
unglaublich coolen Humor. Überall die Wappen und Wappentiere (Löwen und – jetzt
kommt’s – Einhörner!). Die Kronjuwelen gesehen – und die königlichen Schwerter.
Es gab auch ein Quiz zu den damaligen Waffen –
Schwert, Axt, so eine Art Beil – mit Fragen wie „Welche Waffe hatten die
Bodensoldaten?“. Fünf von Sechs richtig gehabt. #stolz
Ich weiß gar nicht, was ich am besten fand: die Menagerie – wo die ganzen königlichen Haustiere verzeichnet wurden, vom Eisbären bis hin zum Affenhaus –, das Foltermuseum oder den Bloody Tower.
Ich weiß gar nicht, was ich am besten fand: die Menagerie – wo die ganzen königlichen Haustiere verzeichnet wurden, vom Eisbären bis hin zum Affenhaus –, das Foltermuseum oder den Bloody Tower.
Die Menagerie fand ich cool, weil da neben den
ganzen Wappen, die, wenn man sie hochklappte, einen Informationstext zum Wappen
preisgaben („Die Drei Löwen waren ein Geschenk an den Sohn des Königs und
wurden später zum Wappenbild.“) auch mehrere Quizspiele gab. Da gab es mehrere
Fragen („Welches Tier hat den Tiger umgebracht?“) und fünf Antwortmöglichkeit,
wobei das Bilder von den besagten Tieren war.
Mich hat’s interessiert, also hab ich das Quiz gemacht. Und dabei die halbe Rentnergruppe unterhalten, sodass sie mich nicht gehen lassen wollte (Please, don't go, you're doing great!). Außerdem hab ich einen älteren Mann in ein Kind zurückverwandelt, als ich ihm gezeigt hab, dass unter den Wappen Texte sind. Das fand er so cool, dass er jedes Wappen hochgeklappt und die Texte gelesen hat. Fand ich schon witzig.
Mich hat’s interessiert, also hab ich das Quiz gemacht. Und dabei die halbe Rentnergruppe unterhalten, sodass sie mich nicht gehen lassen wollte (Please, don't go, you're doing great!). Außerdem hab ich einen älteren Mann in ein Kind zurückverwandelt, als ich ihm gezeigt hab, dass unter den Wappen Texte sind. Das fand er so cool, dass er jedes Wappen hochgeklappt und die Texte gelesen hat. Fand ich schon witzig.
Im Bloody Tower wurde eine Kurzanimation gezeigt.
Die zwei Kronprinzen, die von Richard III. gejagt werden, der ältere aber aus
dem Albtraum aufwacht – und kurz darauf deren Tür gewaltsam aufgebrochen wird.
Ihre Geschichte und ihr wahrscheinliches Schicksal wurden auf Tafeln vermerkt.
Auch der Fund von zwei Kinderleichen in einer versteckten Truhe wurde erwähnt.
Das alles war irgendwie praktisch, denn abends, nachdem wir im Tate Modern waren, ging es zum Workshop zu „Richard III.“ in den Trafalgar Studios. Der Hintergrund von Richard und seiner Gegner wurde dargestellt und wir wurden gewissermaßen ins Geschehen hineingeleitet. Wir wurden ernsthaft in zwei Gruppen aufgeteilt, die sich gegenseitig anschrien (Peasants!) und einige von uns bekamen Namensschilder, um die Personenkonstellation besser darzustellen.
Das alles war irgendwie praktisch, denn abends, nachdem wir im Tate Modern waren, ging es zum Workshop zu „Richard III.“ in den Trafalgar Studios. Der Hintergrund von Richard und seiner Gegner wurde dargestellt und wir wurden gewissermaßen ins Geschehen hineingeleitet. Wir wurden ernsthaft in zwei Gruppen aufgeteilt, die sich gegenseitig anschrien (Peasants!) und einige von uns bekamen Namensschilder, um die Personenkonstellation besser darzustellen.
Als wir dann vor dem Theater standen und auf den
Beginn warteten, merkten wir, dass auf unseren Karten „Stage Seating“ stand.
Leichte Panik.
Denn während dem Workshop sahen wir, dass auf der
Bühne im hinteren Teil mehrere Reihen and gepolsterten Sitzbänken standen. Und das waren unsere Plätze. Auf der Bühne, die Darsteller vor uns. Deren
Emotionen und kleinste Ticks ganz nah. Und Martin Freeman als Richard III. keine zwei Meter
an uns vorbeilaufend.
Es gab so viel Blut! So viele Tote! Ich fand’s klasse.
Also das Stück. :D
Hinter der Bühne hab ich ans Geländer gefasst – und
hatte dann die Hände voller Kunstblut. Und das vor Beginn. Danach war fast die ganze Treppe hinter der Bühne rot.
Abends ging es dann zu THE LION KING. Dort ein
T-Shirt und eine Tasse (Keep calm and Hakuna Matata) gekauft. Und mit der
Verkäuferin sich unterhalten. Wie lange ich hier bin, was wir schon so gemacht
haben (sie war wegen Martin Freeman neidisch), usw. Und dass ich ja so
gut Englisch rede. Ob Wahrheit oder nicht, ich hab mich trotzdem gefreut.
Und dann ging es auf einmal los.
Alles wurde schwarz, die „Sonne“ ging auf, Rafiki
sang Circle of Life, die ganzen Tiere kamen rein.
Gänsehaut. Und ich war ständig kurz vorm Heulen. Bei
„Reflection“ hab ich sogar tatsächlich geheult.
Der Gesang, die Lieder, die Kostüme – alles war so
schön. Und die Stimmen waren den Originalstimmen aus dem Disney-Film sooooo
ähnlich. Unglaublich.
(Ich hab alle Figuren mit gesprochen – mal auf
Deutsch, mal auf Englisch. Je nachdem, ob ich die Szene im Englischen kannte
oder nicht.)
Mittwochs wollten wir zum Speaker’s Corner im Hyde
Park. Ich war sogar bereit, mich selber da „zum Affen zu machen“ – aber es gab
da keinen Corner mehr. :(
Also haben wir was gegessen und uns in die Wiese
gelegt, um ein Nickerchen in der Sonne zu halten.
Es ging dann weiter zum Imperial War Museum. Unser
kleines Reisegrüppchen hat sich erst die Ausstellung zum Zweiten Weltkrieg
angeguckt (nichts, was wir noch nicht wussten; deswegen hab ich mir eher die
Interviews von damaligen Kindern angeguckt und mehrere „Familiengeschichten“
durchgelesen; Krieg ist unmenschlich) und sind dann in die Sonderausstellung
zum Ersten Weltkrieg rein. Die Länder wurden durch Tiere in den typischen
Uniformen dargestellt. Das damalige Deutschland war ein Adler,
Österreich-Ungarn ebenfalls ein Jagdvogel, bloß mit zwei Köpfen (weil
Österreich und Ungarn), Frankreich
war ein Hühnchen Hahn, England ein Löwe (so majestätisch) und das
damalige Russland ein Bär. :) Je nach Beziehung haben sich die Tiere die Hände
gereicht oder mit den Fäusten geballt oder mal um Afrika und/oder den Balkan zu
ergreifen.
Es gab jede Menge Propaganda – worauf ich letztes
Jahr 12 Punkte bekam, ha –, einen lebensgroßen, nachgestellten Kriegsgraben,
durch den man gehen musste und zwei Soldatenjacken und Helme, die man
anprobieren konnte
Leider war da ein Ansturm von kleinen Kindern (in
Schuluniformen!), weswegen ich da ganz schnell raus wollte.
Dann wollten wir eigentlich in Greenwich zum Null
Meridian – aber das war schon zu. Also haben wir uns Eichhörnchen im Park
angeguckt.
Abends sind dann Conni, Sarah, Lena und ich zum Piccadilly Circus, haben dort ein Kino
gesucht und gefunden, Karten für „Before I go to sleep“ geholt, erst danach
herausgefunden, dass das eigentlich ein Thriller ist, und dann bei der
Erosstatue einer Gruppe von Tänzern zugeguckt.
Der Film war übrigens gar nicht so schlecht. Die
Werbung davor für „Annabella“ war da ja tausendmal gruseliger. Und da geht’s um eine
Mörderpuppe.
Der Donnerstag stand uns komplett frei zu Verfügung.
Also haben Lena und ich mit Sarah und Conni ausgemacht, dass wir uns
nachmittags treffen, denn die beiden wollten shoppen gehen, während wir zwei zu
King’s Cross gefahren sind.
Da kamen wir auch problemlos an, haben den
Kofferwagen gefunden, nach kurzem Anstehen Fotos gemacht (nachdem alle, alle einen Gryffindorschal angezogen
haben, waren wir die ersten nicht aus diesem Haus; Lena war Ravenclaw und ich
Slytherin – House Pride!) und sind dann in den Laden.
Harry Potter-Musik, -Poster, -Zauberstäbe, -Tassen, … Schade, dass ich nicht reich bin. :|
Trotzdem Zauberstäbe rausgeholt und angeguckt – der von
Luna ist so schön – und dann schweren Herzens und um einiges leichter im
Portemonnaie weiter.
Noch zuhause hab ich mir im Internet einen Guide für eine eigenständige Harry Potter-Tour runtergeladen. Wir waren dann bei Pubs, die der Tropfende Kessel sein könnten; bei Hardy’s Süßigkeiten laden, die (überteuerte) Schokofrösche und Berti Bott’s Bohnen in allen Geschmacksrichtungen verkaufen; in der „Winkelgasse“, in dem ein Laden witzigerweise „The Witch Ball“ heißt und ein anderer Laden Zauberergeld verkauft; wir waren in der Tottenham Court Road; an den Premiereorten der Filme; beim Sherlock Holmes Pub und beim Eingang ins Zaubereiministerium.
Noch zuhause hab ich mir im Internet einen Guide für eine eigenständige Harry Potter-Tour runtergeladen. Wir waren dann bei Pubs, die der Tropfende Kessel sein könnten; bei Hardy’s Süßigkeiten laden, die (überteuerte) Schokofrösche und Berti Bott’s Bohnen in allen Geschmacksrichtungen verkaufen; in der „Winkelgasse“, in dem ein Laden witzigerweise „The Witch Ball“ heißt und ein anderer Laden Zauberergeld verkauft; wir waren in der Tottenham Court Road; an den Premiereorten der Filme; beim Sherlock Holmes Pub und beim Eingang ins Zaubereiministerium.
Am Ende von Hunger geplagt – es war ein langer Weg! –
sind wir in den Sherlock Holmes Pub, haben dort echten Fish & Chips
gegessen (so groß und so lecker) mit „Sherlock Holmes Finest Ale“ (nicht so
lecker). Überall waren Plakate und alte Buchcover, in einem Fernseher lief ein
alter Holmes-Film und sogar die Speisekarte enthielt Dinge wie „Robert DowneyJr.s favourite irgendwas“. Alles nach Sherlock Holmes.
Später wieder mit Sarah und Conni vereint sind wir wieder ins M&Ms World rein, weil wir beim letzten mal nicht alle Etagen geschafft haben.
Später wieder mit Sarah und Conni vereint sind wir wieder ins M&Ms World rein, weil wir beim letzten mal nicht alle Etagen geschafft haben.
Bevor es abends mit dem ganzen LK zum gemeinsamen
Abend ging (wortwörtlich), waren wir im Zimmer und haben das Größte schon
zusammen gepackt. Und Uno auf der übrigen Decke gespielt, als ein asiatischer
Mann in unser Zimmer rein kam und fragte, ob Bett A frei ist. Wir mussten so
lachen, dass er einfach rückwärts wieder raus ist. Und nein, er ist nicht
eingezogen.
Beim gemeinsamen Abend sind wir einfach stundenlos
durch London gelaufen. An der Themse vorbei, auf der London Bridge, beim Big
Ben. (Da war auch noch ein seltsamer, ekliger Mann der sich als Charlie Chaplin
„verkleidet“ hat und Sarah und Conni erschreckt hat. Nachdem ich ihm erklärt
hab, dass das weder cool noch witzig ist, wollte er mich umarmen und küssen;
ich hab diesen Mann fast verprügelt. An den Armen gepackt
und ihm „No, just no. Now get the hell away.” eingeredet. Ich war wirklich kurz davor, ihm eine
reinzuhauen.)
Schlussendlich waren wir beim Trafalgar Square,
haben dort Dosenbier getrunken und eigentlich bloß gelangweilt. Wow. /sarkastischer Applaus
Wir kamen ungefähr um halb zwei/zwei Uhr morgens an;
unten war die Hölle los (Party) und eine der Duschen konnte nicht abfließen. Highlight
des Abends.
Am Freitag extra früher aufgestanden, alles
zusammengepackt, zum letzten Mal gefrühstückt und mit der überfüllten
Underground nach St. Pancras gefahren. Wieder Check-In, wieder Eurotrain,
wieder ICE. Ich hatte voll die große Verantwortung, weil ich eins der
Gruppentickets bekommen hatte.
Wir kamen sogar eine ganze Stunde früher in Frankfurt an,
da wir genügend freie Plätze im ICE hatten und somit nicht umsteigen mussten.
Dafür aber in Frankfurt zum Anschlusszug für Tortuga gerannt. Mit Koffer und Handgepäck und erschiess mich.
Im Zug Papa angerufen, um Bescheid zu sagen, dass ich
eine Stunde früher zuhause bin. Wurde dabei beglotzt, weil ich auf Russisch
geredet hab.
Am Bahnhof in Tortuga ausgestiegen, Ausschau nach
Papa haltend – als zwei große, warme Hände meine Ohren verdecken. Mit einem
fetten Grinsen mich zu Papa umgedreht und umarmt. Herr Brasch ist sogar stehen
geblieben, um zu zugucken. Und um sich vorzustellen.
Zuhause hat ein großer Teller Himbeeren auf mich
gewartet, warmes Essen, das ich nicht bezahlen musste, und English Tea
+ Im Supermarkt wurde ich für eine Holländerin gehalten.
+ Die haben da 2-Liter-Flaschen.
+ An jeder zweiten Ecke war ein Starbucks und/oder
ein Pret A Manger. Beides Scheiße.
+ Sieben unsrer dreizehn Jungs mussten 200 Pfund
wegen „Alkohol auf dem Zimmer“ und 50 Pfund wegen „Ruhestörung“ zahlen, sonst
wären wir rausgeflogen. Aber: die Jungs waren gar nicht laut. Und: die
Höllenparty von Donnerstagnacht war natürlich leise. Dass mich der Bass in den
Schlaf geschaukelt hat, ist egal.
+ Viele Gassen sind morbide Anspielungen auf das
Köpfen von Königen und Königinnen.
+ Ella hatte in ihrem Koffer Müsliriegel für die
Rückfahrt. Das Putzteam des Hostels haben alle Nahrungsmittel aus dem Koffer
geholt und weggeworfen, weil das „gegen ihre Hausregeln“ sei.
+ Es gibt ne „Mermaid Court“.
+ Einer der Beefeaters bei Tower of London hat mich
gefragt, woher ich komme. Dann hat er mir auf Deutsch einen schönen Tag
gewünscht.
+ Die Einheimischen sind supernett und entschuldigen
sich zuerst, obwohl du ihnen aus Versehen auf den Fuß gelatscht bist.
+ In der Underground gibt es Poster für
Verhaltensregeln. Alle sind in Reimen verfasst.
+ Einmal waren wir 15 Stockwerke unterhalb der Erde
und die Aufzüge waren überfüllt. Wir sind 200 Stufen hochgelaufen.
+ Wir sind unterhalb der Themse gelaufen.
+ Wir haben zwei Schiffe gesehen: die Cutty Sark und
The Golden Hind.
+ Die drei am öftesten gehörten Sätze: „Oh, I’m sorry.“, „Mind the step.“ und „Mind the gap.“ – das alles in der Underground.
+ Die drei am öftesten gehörten Sätze: „Oh, I’m sorry.“, „Mind the step.“ und „Mind the gap.“ – das alles in der Underground.
+ Ich hab einem Kassierer beigebracht, wie man „Deutschland“
ausspricht.
+ Viele Straßenlaternen waren mit Babies verziert. Jetzt echt.
+ Mike war die ganze Woche mit dabei!
+ Viele Straßenlaternen waren mit Babies verziert. Jetzt echt.
+ Mike war die ganze Woche mit dabei!
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