2012/01/08

Alex schreibt, nichts geschieht

Wieder mal ein geplanter Post :3
Diesmal geht es um das Schreiben meines Buchs.
Darf ich es überhaupt so nennen - Buch?
Okay, der Inhalt dieser Geschichte, der in meinem Kopf spukt und mich kirre macht, ist lang genug für ein Buch - aber ist es auch gut genug um abgedruckt und gebunden zu werden? Mit einem Cover und allem drum und dran?
Vielleicht nein.
Es soll nicht heißen, dass ich hinter meinem Buch nicht stehe, im Gegenteil. Ich bin überaus stolz über meine Fantasie. Aber eben das verunsichert mich!
Es kommt zu viel Außerirdisches vor. Zu viel Kampf, zu viel Liebe (Liebe? Höhö, LOL), zu viele Sachen auf einmal.
Zum Beispiel habe ich zu viele Personen und somit zu viele Lebensläufe. Klar, nicht jede Person wird nach jedem kleinem Detail seines Lebens ausgefragt, aber für mich ist das wichtig. Es macht die Charaktere so lebendig, einzigartig und liebevoll. Zu manchen dieser Figuren entwickle ich sogar eine besondere Beziehung.
Dann bin ich auch noch oft unterschiedlicher Meinung zu dem, was ich schreibe. In einem Moment ist es super gut - im nächsten wieder der größte Scheiß aller Zeiten.
Ich habe oft Angst, in Klischees zu fallen. Vor allem was die ganzen Beziehungen angeht. Als ich einmal Jenny eine ganz, ganz rohe Version meines Buchs erzählt habe, sagte sie mir, dass es sie an Twilight erinnert, nur dass in meinem Fall niemand gebissen wird.
Manchmal sitze ich vor dem Bildschirm, das Worddokument offen, und frage mich, ob ich solche Sachen wie Buchtitel, Autoren, Lieder, Bands, Filme und sonst noch welche, berühmte Sachen erwähnen soll. Es würde mir zwar reichlich eine kleine Inhaltsangabe zu jedem dieser erwähnten Sachen ersparen, aber habe ich über das Recht, diese Dinge zu erwähnen?
Was ist, wenn ich in meinem Buch Schauspieler oder Schriftsteller als Hexenmeister oder Ähnliches bezeichne - ist es nicht sowas wie Rufmord? Ich habe zwar nicht vor, jemanden Berühmten ganz offensichtlich schlecht zu machen - nie im Leben, dazu liebe ich die erwähnten Personen und Dinge zu sehr! :D - aber immerhin würde ich da was über sie behaupten. Was sie vielleicht nicht wollen!

Über den ganz genauen Inhalt des Buchs weiß eigentlich nur ich Bescheid - und ich weiß nur, dass der Inhalt nicht ganz und gar durch ist, wie ein Kuchen, den man in den Backofen gestellt hat und man nicht weiß, ob er nach zwanzig Minuten schon fertig ist oder ob er in der Mitte noch flüssig ist.
Klar, so typisch epische Wendungen sind da, die waren von Anfang an überhaupt der Entstehungsgrund des Schreibens. Aber dazwischen muss was passieren.
Wieso kommt es zu so einer Wendung? Durch genau was wird es ausgelöst? Wer ist beteiligt - offiziell und inoffiziell? Was folgt darauf?
Schon klar.
Aber ich meine so ganz normale Dinge, wie ein Streit zwischen Geschwistern, ein Familienessen, Schulalltag, etc.
Da ich eigentlich eher schlecht bin, was Dialoge angeht, schreibe ich witzige oder besondere Gespräche auf. Meistens sind es so Sachen wie Du hast das Recht die Fresse zu halten! oder ein Zitat, das ziemlich oft von ein und derselbe Person kommt (wie Axels Got it memorized? aus KH Days).
Dann aber, wenn ich mir überlege, was nach so einer Wendung passieren kann, fällt mir der irrwitzigste Scheiß ein. Mitten in der Nacht höre ich Musik, dessen Rhythmus oder Text mich an irgendetwas erinnert oder inspiriert - und plötzlich ist es da: Eine Szene, die Bühne, die Personen, die Gesichter, die Stimmen, die Reaktionen, der DIALOG!
Erst paar Nächte zuvor ist mir eine grandiose Szene eingefallen.
Und das ist und war nicht die einzige. Da mein Buch seit mehr als einem Jahr in meinem Kopf haust habe ich schon so lange etliche dieser Visionen gehabt. Und jede einzelne liebe ich, vor allem die, die ich vergessen habe aufzuschreiben und an die ich mich (manchmal) erst Monate später wieder bruchstückhaft erinnere.

Aber so manchmal ist mir das ein ungeheures Problem. Ich denke nicht in Worten, in Sätzen, in Passagen - ich denke wie in einem Film! Ich sehe die Personen, die Haare, die Gesichtsausdrücke, die Stimmen - ich sehe sie, aber spreche sie nicht aus. Mein Hirn weiß zwar die Worte dafür, aber wenn ich versuche es aufzuschreiben, klingen sie nicht mehr passend. Als hätten sie ihre Schutzfolie verloren und der Schmutz der Außenwelt habe sie beschandelt.
Ich muss aufhören wie ein Regisseur oder Schauspieler oder Filmkritiker am Buch zu arbeiten. Klar, es hilft, die Szene zu sehen - aber ich sollte diese Szene fühlen, fühlen mit Worten. Okay, ein Bild sagt mehr als tausend Worte, aber ich habe mehr als tausend Worte für so eine Passage bereit.

Anfangs dachte ich, es wäre so leicht, ein Buch zu schreiben. Dass das Schwierige den Inhalt zu finden sei. Dabei ist es einer der leichtesten Sachen meiner Meinung nach. Erst danach kommt die Schwerstarbeit.
Ich weiß noch zu gut, wie lange ich bei den Namen saß. Teilweise sitze ich immer noch da und denke mir Soll ich diesen Namen lassen?.
Oder wie man schreibt.
Die Zeit zum Beispiel. Nicht unbedingt Präsens, Präteritum oder so. Sondern auch welches Zeitalter oder welcher Ort. Erwähne ich überhaupt Ortsnamen oder die Zeit?
Ob man in  Kapiteln schreibt oder einfach durch und durch, ohne irgendwelches Abklappen durch Worte oder Sätze in größerer oder anderer Schrift.
Ob man zwischen den Perspektiven wechselt - und wenn ja, in welchen schreibt man?
Wenn man den Erzähler wechselt, wie fühlt dann dieser Charakter und der andere? Nicht, dass ich ständig zwischen etlichen Figuren wechsele und sie alle gleich klingen!
Das ist oft einfach nur frustrierend.

Wenn ich an die rohe Version vom Buch erinnere, kam nicht so viel Scheiß vor. Zum Beispiel gab es nur die eine Protagonistin und der eine Protagonist, die im eigentlich Sinne immer vorkamen. Die wichtigsten Nebencharaktere waren vielleicht ein zwei Schulkameraden, die Eltern des Mädchens und der Freund der Familie, der Lehrer.
Und was ist heute?
CHAOS PUR!
Wenn ich mir überlege, was so alles vor kommt, denke ich mir nur allzu oft, dass ich anderen Leute wichtige Details und Co. ihrer Werke klaue.
Zum Beispiel stammen etliche Personen - zwar um einiges verändert, aber vom Prinzip her - aus Kingdom Hearts. Zaubersprüche und Co. aus Harry Potter oder anderen Fantasy-Büchern. Andere Inspirationen wie Namen, Aussehen oder Sprüche (dazu zählen manche Dialoge) stammen manchmal aus dem Internet oder aus dem Freundeskreis.
Ich weiß, es nicht unbedingt verboten, sich von anderen Dingen inspirieren zu lassen - aber bei mir kommt es so vor, als wäre ich ein hundsgemeiner Dieb.
Die kleinen Monster meiner Geschichte und meine Lieblingsfigur sind zum Beispiel KH zu verdanken.
Die außergewöhnliche Kraft des Vaters zum Beispiel dem Prinzip von HP: Zauberstäbe, Hogwarts und Co. Nicht zu vergessen Dementoren oder das Beispiel vom bösen Werwolf oder vom durstigen Vampir (nicht wie die in Twilgiht - alle ziemlich lieb und notgeil auf eine brünette Bohnenstange, dessen Gedanken man aus dem einzigen Grund nicht lesen kann, da sie DUMM ist :3).
Eine Sache im Lebenslauf des Protagonisten stammt zum Beispiel von Jenny - am Todestag ihrer Oma trauert sie zum Beispiel besonders. Das macht die Figur auch.
Und so weiter und so fort.
Aber paar Sachen fallen mir auch selber ein, schon klar.
Bloß meiner Meinung nach sind sie neben den Werken von JKR oder Square Enix gequirlte Kacke. Die außerdem überfahren wurde. .__.

Tja, nehmen wir jetzt mal an, ich habe es geschafft, mein Buch fertig zu schreiben. Von mir aus sogar auch gleich drei Bücher - Fortsetzungen.
Würde man es drucken und binden lassen? Keine Ahnung. Weil ich - wie gesagt - vom Inhalt begeistert bin, aber so ein Kerl, der sich das durchliest - und dabei nach Fehlern oder Copyright-Blabla sucht -, eben nicht.
Nehmen wir jetzt mal an, mein Buch hat es durch diese Kontrolle geschafft. Nachdem ich es korrigiert habe und so weiter.
Es wird gedruckt, gebunden, ein Cover hab ich schon (hab ich zwar nicht, aber das ist hier auch grad nur eine nicht plausible Annahme).
Würde es jemand lesen? Ich meine neben mir, meinen Schwestern, meinen Eltern (wobei die deutsche Bücher eher nicht lesen - Gott sei Dank, der Inhalt ist manchmal krank und pervers XD), meinen Freunden, die davon bescheid wissen.
Würde irgendjemand, den ich kein Stück kenne und der mich ebenfalls nicht, es lesen, aufgrund des Titels oder des Covers oder des Rückentextes? Oder - falls ich sowas machen würde - wegen dem kleinen Text über die Schriftstellerin? Egal weswegen. Würde man es lesen?
Vielleicht.
Schließlich gibt es genug Leute, die an zu viel Fantasy und Co. interessiert sind. Leute (bzw. Mädchen), die vielleicht sowas Ähnliches wie ich/die Protagonistin im Buch erlebt haben (wobei aber nicht alles, was das Mädchen da erlebt, auf mich zurückzuführen ist :DD es ist einfach so, dass ich mit speziell dieser Person am meisten ähnlich bin, weil ich ihr viele meiner Macken vererbt habe, auf jeden Fall mehr als anderen).
Aber es würde nie im Leben hoch aufsteigen wie andere gute Bücher, die (von mir aus) auch auf Fantasy beruhen. Ich weiß das einfach. Ich - und/oder das Buch - haben nicht das Zeug dazu, in irgendeine Liste zu wandern. Außer vielleicht der Liste von Büchern, die nie wirklich durchkamen. :D
Erstens dies und zweitens weiß ich auch so, dass ich nie im Leben einen Bestseller schreiben könnte. Nichts gegen meine Schreibkünste, die wie auch oft gelobt wurden, aber es ist einfach so.

Langsam aber sicher komme ich mir wie eine verbitterte, alte Dame vor, die nicht mehr arbeiten kann und deswegen schreibt XDD


2012/01/07

Eine wahre Geschichte

erzählt anhand von einem Comic, gezeichnet von Patrick G.

Gesamtbild
Es war nach Konfi-Camp, ich war müde - und Momo erwischte mich beim Einnicken
Man beachte, wie gut Patrick gezeichnet hat! Beim ersten Bild ist "mein" Kopf schief gelegt, hier wiederum aufrecht!
Das hab ich nie im Leben gesagt!
Aber alle zitieren mich so :D
Danke an Patrick ;)

2011/12/18

Ti amo, mi corazón

Es war schon spät, ich selber machte mich bereits fertig fürs Schlafen. Doch dieser irre, kleine Vogel flog immer noch durch die Wohnung. Ich wusste ganz genau, wohin er wollte.
Nein, Mucho!“, schnauzte ich ihn an. „Es ist schon viel zu spät fürs Bad!“
Trotzdem raste der Wahnsinnige mehrmals Richtung Badezimmer. Ich hatte die Tür nicht richtig zugemacht, das Licht war noch an und Mucho war darauf besessen, sich im Badezimmer auf dem Spiegel zu setzen und sich selber anzugaffen.
Der Vogel flog langsam, da er darauf aus war, sich erst oben auf die Tür zu setzen und anschließned im Sturzflug auf den Spiegel.
Ich schaffte es, den Kakadu zweimal mitten in der Luft zu schnappen und ihn die entgegengesetzte Richtung zu „werfen“.
Doch der Irre schaffte es doch an mir vorbei. Er landete auf der Tür, drehte sein Köpfchen zu mir und hatte verschwörerisch die Augen zugekniffen. Mit einem vernichtendem Blick – und einem mehr als albernen Popo wackeln – flog er davon.


 Wir saßen am Tisch, sahen Mucho beim Spielen mit seinem Riesenrad und seinem Spiegel zu. Patrick, der den wahnwitzigen Vogel anscheinend ins Herz geschlossen hatte, nahm ihn auf die Hand und starrte ihm in die Augen.
„Hallo!“, quietschte Patrick. Mucho erwiderte es mit dem Schieflegen seines Kopfes.
Plötzlich beugte sich Mucho vor, näherte sich Patricks Gesicht. Dieser guckte verwirrt.
„Er will dich küssen!“, rief ich entzückt und kicherte wie ein Kind an Weihnachten. Ich hatte Patrick noch am Anfang gewarnt, dass Mucho vielleicht schwul ist.
„Er wird mich nicht beißen, oder?“, fragte Patrick unsicher.
„Der beißt selten. Meistens nur dann, wenn er völlig angepisst ist“, beruhige ich ihn.
Also zog Patrick den grünen Mini-Adler näher an sein Gesicht, woraufhin Mucho sich gezielt auf Patricks Lippen konzentrierte.
Plötzlich schrie Patrick auf. „Der hat mich gebissen!“ Erschrocken zog er den Vogel weg, dieser guckte nur verwirrte drein.
Währenddessen versuchte ich mich am Stuhl zu halten, da ich nur noch lachen konnte.
Später am Abend terrorisierte Mucho ihn weiter, indem er im mehrfach auf den Kopf flog und ihm beim Zocken mit meinem Dino-Nintendo DS störte. Nicht zu vergessen, dass er auf Patricks Pullover gekackt hatte.


„Guck nicht so!“, befehle ich Mucho, der auf dem Drucker quasi neben mir sitzt. Ich surfe im Internet, nebenbei esse ich ein Pizzabrötchen. Mucho starrt mich verlangend an.
Plötzlich fliegt die Kacke-Schleuder los und landet auf meinem noch warmen Brot. Ich starre ihn panisch an, da sein Bauchgefieder sich wegen der Tomatensauce rot verfärbt und er erschrocken, aber glücklich auf dem Brot trampelt.
Ich versuche ihn zu schnappen, doch er fliegt panisch weg. Im Bad finde ich ihn auf dem Spiegel sitzend wieder. Er war ziemlich verschmiert, doch sich fangen und waschen lässt er sich nicht. Also lasse ich ihn bockend im Bad, diesmal auf der Badewanne hockend.
„Dann bist du eben rot. Die Farbe ist mir sowieso lieber.“
Daraufhin hallen seine Schreie im Bad wider.


Wiedermal saß ich am Computer und durchstöberte mein Dashboard. Mucho, fröstelnd, „neben mir“ auf dem Drucker. Er fiepte ein paar Mal.
Als ich die Maus losließ, damit ich mit beiden Hände bequemer schreiben konnte, stürzte er sich auf sie. Schnell packte ich sie ihm weg und versteckte sie ihm Drucker.
Eingeschnappt torkelte er auf dem Computertisch rum. Auf einmal packte er ein Haargummi, trug es quer über den Tisch und ließ es am Rand vom Tisch fallen, sodass das Haargummi auf dem Boden landete. Ich schaute ihn verwirrt an.
„Freundchen“, drohte ich ihm, „geh mir nicht auf den Keks.“
Durch diese Worte anscheinend angespornt, wurf er nicht nur das Haargummi, das ich ihm aus Mitleid wieder gegeben habe, sondern auch mehrere Kulis und anschließend einen ganzen Stapel bunter Notizzetteln.
Wer durfte das aufsammeln?
Volltreffer: ich!


Nichts ahnend betrete ich das Badezimmer und schrecke sofort zusammen, als ein gruseliges, leicht quakendes Geräusch ertönt. Beruhigt stelle ich fest, dass es nur Mucho ist, der auf dem Schränkchen über dem Waschbecken sitzt.
Doch das Beunruhigende war, dass er mit Papas Parfüm sprach:
Er schlich sich an das grüne Flakon an, stemmte sein Köpfchen dagegen und machte wieder dieses quakende Geräusch.
Immer wieder.
Immer lauter.
Verstört ging ich aus dem Bad und vergaß, was ich eigentlich wollte.


„Mama, ich kann meine Hausaufgaben nicht machen, mein Haustier frisst sie nämlich.“
„Unsinn!“ Mama rappelt sich im Sessel auf. „Seit wann haben wir einen Hund!?“
„Ich rede ja auch von Mucho.“ Ich setze mich auf die Sessellehne. „Er frisst meine ganzen Bücher an. Alle, bis aufs Deutschbuch, haben Schnabelspuren. In einem klebt sogar seine Kacke.“
Wir fingen an zu lachen, noch lauter, als wir den Kakadu durch die Wohnung fliegen hören.


Manchmal nimmt er seine Füßchen in den Schnabel und guckt verträumt.
Oder er hockt im Käfig, ein Glöckchen als Hut aufgesetzt, und starrt wie ein Häftling raus.


 Alle Fotos wurden von mir geschossen und ich bin ziemlich stolz auf die Schnappschüsse. ;3

2011/12/14

viel Wind um nichts


Wann hab ich das letzte Mal geschrieben? Mittwoch?
Na, seit da ist mal wieder viel passiert in meiner kleinen, giftgrünen Welt (ich hasse rosa). Einige würden das Alltag oder langweilig nennen – so wie ich, höhö – aber für mich ist das nicht langweilig (also, es ist nur langweilig, wenn man darüber liest, es zu erleben ist viel spannender) und auch kein Alltag (wobei es bestimmt eines Tages mein Alltag sein wird. Seufz.)
Aber Vorsicht, es folgt jetzt kein Post über meine Meinung oder sonst was, sondern – wie könnte man es sonst sagen? – ein Tagebucheintrag.
***
Zitat vom Ding Nr. 36 aus dem Buch 101 Dinge, die du getan haben solltest, bevor du alt und langweilig bist  sagt: „Das Wort ‚Blog‘ kommt von ‚Weblog‘. Ein Blog ist ein Internettagebuch, in dem du deine Ideen—“ Zitat endet hier. Abrupt.
***
Am Mittwoch war Jenny nicht in der Schule, da sie ihre Zahnspange los werden muss. Also, sie war den ganzen Tag beim Zahnarzt. Damit ich nicht so alleine am Doppeltisch sitze, hatte sich Jana neben mich gesetzt und in der ersten Stunde (Geschichte, nebenbei bemerkt) haben wir an den Rand unserer Hefte gekritzelt.
In der darauffolgenden Stunde Physik fing ich die Wiederholung der Wärmelehre aus der 7. Klasse an und meine einzige Reaktion war WTF?! SO viel? Ihr wollt mich doch verarschen! Das alles soll ich jetzt abtippen? Ne, leckt mich doch am ASS!
In der Doppelstunde Deutsch durften wir in Partnerarbeit die Konversation von der Senora und Andri aus dem Drama „Andorra“ analysieren. Ich bin bis heute mit der Arbeit zu frieden, da wir eigentlich alles herausgearbeitet haben und ich sogar Lust hatte, zu arbeiten (und das in Deutsch!).
Die letzten zwei Stunden waren eher weniger interessant. :D
Fast gleich nach der Schule wurden Tori und ich von Alina abgeholt worden, wir sind zum Bus des 13. Englisch LKs gefahren und mit denen plus paar anderen Angehängten nach Fulda (ich glaube, es war Fulda XD) gefahren und haben uns dort „A Christmas Carol“ angeguckt, alles auf Englisch und ich habe so 80% des Stücks verstanden. Es ist den Schauspielern, die tatsächlich aus England hier in Deutschland touren, richtig gut gelungen, die Rollen zu besetzten (Ebenizer Scrooge hat perfekt gepasst! Die Tür war aber auch genial XD), das Stück mit Musik zu unterstreichen (die weihnachtliche Musik beim Geist der derzeitigen Weihnacht, die schadenfrohen Singstimmen über den Tod vom Geizhals und die Musik beim Tod… Gänsehaut!) und die Kostüme wirkten so, als kämen sie aus deren Zeit. Total Hammer. Paar von den Schauspielern hatten diesen walisischen Akzent, sodass das Merry Christmas wie mehrrrri Kriestmäs klang. :D
Das geilste war aber eh die Toilette: Wie alle wegen den vielen Spiegeln verwirrt waren XD
Erst gegen sechs Uhr abends heimgekommen und sofort Jenny angerufen, da sie die Hausaufgaben wissen musste (wobei sie sie letzten Endes doch nicht gemacht hat, da ihre Bücher in der Schule waren). Ich wollte dann noch schnell nebenbei meine HA erledigen, denn Papa hatte mich wegen den Zeitungen vorausgewarnt, doch die Alte hatte mich am Telefon wegen ihrer Zahnspange vollgequatscht, weswegen ich schließlich (so glaube ich) nur Englisch gemacht habe, weil nach Theaterstück mir Mathe und Französisch aus dem Kopf gejagt wurde.
Erst  gegen elf lag ich im Bett, ziemlich erschöpft, aber froh, den Tag hinter mir zu haben. Übrigens hatte Kevin Geburtstag :)

Donnerstag wurde Jenny mit den Worten „Lächel mal!“ begrüßt, doch sie hat nur beschämt die Mundwinkel heben können, da sie Treppe hochgeflogen ist. Den Rest des Tages hab ich sie daran erinnert XD Ich bin böse.
Außer, dass ich in Reli die Lea zum Fast-Ersticken vor Lachen gebracht hab, weil ich ein Freak bin, war Schule derbe langweilig.
Gleich nach der Schule bin ich nach Hause und hab mich mit Spider Solitär und HIMYM entspannt, als der Kevin schon da war und Tori und mich mitnahm. Wir sind in die Kirche von einem der Nachbardörfer gefahren, da wir am 9. Dezember dort eine Aufführung hatten. Eigentlich planten wir zu proben, stattdessen haben wir Roland beim Aufbauen geholfen und paar Plätzchen von der Lena stibitzt (sie hat’s natürlich erlaubt ;D).  Bis sieben Uhr abends waren wir in der Kirche, ich war kurz vorm Erfrieren und Verhungern. Zu Hause habe ich mich über die lehre Stelle im HA-Heft gefreut. Sprich: Keine HA.
Freitag war wieder die Hölle: Doppelstunde PW, die mich immer an den Rand des Wahnsinns bringt; Mathe mit Potenzen und Co.; in Chemie wegen Unwissenheit am Abkratzen; Englisch und Geschichte schlafend verbringend.
Gegen zwei war wie immer Theater – da fällt mir ein, ich müsste auch mal wegen Theater schreiben! – und ich wurde als süß bezeichnet, weil ich einen roten Pulli mit Minnie Mouse-Motiv trug, eine dazu passende rote Mütze und roten Nagellack. Okay, der Pullover ist süß, aber mit meinen Haaren bei ner Mütze, die mich zu einem der 7 Zwerge macht, ist nicht süß! Aber ich freute mich über das liebgemeinte Kompliment.
Nach dem Treffen probten Kevin, Tori und ich an unserer Aufführung für Rock im Advent. Ich war ziemlich schlecht gelaunt, weil ich mit den Armen fuchtelnd und zuckend „tanzen“ musste, während die beiden einen einfachen Dialog vorführten. Nebenbei hatte ich schlimme Kopfschmerzen und dass Tori mich rumkommandiert hat, machte es nicht besser. Letzten Endes lag ich auf einem der Tische und döste vor mich hin.
Gegen sechs fuhren unsere Eltern uns zur Kirche, wo wir das erste Mal probten, besser gesagt: unsere Generalprobe. Die verlief ziemlich gut.
Die Aufführung selbst dagegen eher nicht so. Ich war mit dem Abend sowieso total unzufrieden. Die pochenden Kopfschmerzen, das Fuchteln und Zucken im Engelskostüm auf den Bänken der Empore, das Umziehen, die vielen Leute, ihre saublöde Fresse, weil sie mal wieder kein stück glücklich darüber war, dass ich ihrer langweiligen Geschichte, die nicht mal mich interessiert, zugehört habe. Kein Lob ihrerseits.
Deswegen musste ich mich für den nächsten Tag zusammenraffen, weil ich immer noch diese fiesen Kopfschmerzen hatte.
Gegen vier Uhr war ich am Samstag bei Jenny, wir haben die Wiederholung der 7. Klasse weitergemacht, mit dem Plakat angefangen und wie immer ein Stück rumgeblödelt.
Gegen acht Uhr abends wurde ich abgeholt und landete mit Tori bei Kevin, der seinen Geburtstag feierte. Als ich sein Zimmer betrat und die Gäste entdeckte, rutschte mir das Herz in die Hose: Ich kenne nur Kevin, Tori, Nicole, Tabea und TomTom (den aber auch eigentlich nur vom Sehen). Ähm, großartig?!
Also war  die erste Zeit ziemlich öde für mich, da ich eigentlich nur mit Kevin, der immer beschäftigt war, Nicole, die jeden kennt, und Tori, die meistens nur am Essen war, labern. Zum Rest traute ich mich nicht, da sie alle 13. sind.
Doch das Blatt hatte sich gedreht, als wir anfingen Wer bin ich? zu spielen.
Tori: „Bin ich ein Mensch?“ – „Nein.“
„Also ein Tier?“ – „Wieder nein.“
„Bin ich groß?“ – „Ja!“
„Und dick?“ – „Sehr sogar.“
„Bin ich glücklich?“ – „Und wie!“
„Ich bin nicht Homer Simpsons, oder?“ – „Nein.“
„Warte, ich hab die Zettel geschrieben! Bin ich Shrek?“ – „Ja! Volltreffer!“
Bei mir war’s eh cooler:
„Bin ich ein Mensch?“ – „Nein.“
„Ein Tier?“ – „Nein, auch wenn du so dargestellt wirst.“
ALEX IST VERWIRRT.
Kevin: „Du stehst auch auf Fast Food, neben deiner Liebe zu Technik.“
Ich, begeistert: „Ich bin Plankton?!“ – „Ja.“
ALEX JUBELT:
„ICH WUSSTE SCHON IMMER, DASS ICH MEINEN COMPUTER HEIRATEN WERDE!“
Kevins Karte war mal wieder die reinste Ironie des Schicksals: Paul (Kevins süßer Hund)
Nach der Entdeckung von Guttenberg, dem Nikolaus, Robert Pattinson, SpongeBob, Harry Potter und Voldemort (die saßen auch noch nebeneinander!), Schneewittchen, Pumbaa und Aladdin spielten wir Werwolf.
In der ersten runde war ich der Jäger, doch ich wurde nicht umgebracht, weswegen ich niemanden in den Tod schießen konnte. Leider haben die Werwölfe sowieso gesiegt, denn ich war am Ende der letzte Mensch unseres Dorfes.
Die nächsten zwei Runden war ich ein harmloser Bauer, dem keiner glaubte: ich wurde jedes Mal umgebracht, immer vom Volk, weil sie dachten, ich sei einer der „Chihuahuas“, wie Kevin das Rudel genannt hat :D
In der vierten Runde war ich Amor. Ich saß neben Sebastian, der im vorherigen Spiel Schneewittchen war, zur Belustigung aller, denn er ist schwarzhaarig und blass. Ich wusste auch noch, dass er mit Anna, die ihm gegenüber saß, seine Freundin ist. Also wählte ich sie als Pärchen aus und schlief sofort wieder ein.
Kevin, der Erzähler, ließ die Dorfdirne erwachen. Alle haben angefangen zu lachen und pfeifen, ich hab aus Spaß „Komm zu mir!“ gegrinst. Das schien die Dirne angelockt zu haben, denn beim Überfall der Werwölfe haben sie nicht nur mich, Amor, den dicken, kleinen Engel in Windeln umgebracht, sondern auch die Dorfdirne, den Sebastian, der mit Anna eine Beziehung führte, die deswegen auch sofort starb. Kurz: Drei Tote in einer Nacht! War aber extrem lustig, weil die Dirne nur zum Horst (= ich) ging, weil ich geworben hab. Cool! :D
Die nächste Runde war ich ein Werwolf. Unser Rudel hätte gewinnen können, doch die anderen zwei haben sich durch blödes Hä? Warum ist er auch gestorben?! Verraten. Da ich beim Abstimmen des Mordes des eines Werwolfs kurz innegehalten hab, hatte Tori mich in Verdacht, da sie beim Verteilen der Karten gesehen hatte, wie ich mich über die Karte freute. Das heißt: Das Rudel wurde getötet.
Mama und Papa haben uns gegen ein Uhr morgens abgeholt, war eine witzige „Party“, weil die meisten von den Leuten, die ich dort kennen gelernt hab, mir jetzt winken, wenn ich sie auf dem Schulhof sehe. :)

Am Sonntag war ich urplötzlich wach und hatte deswegen schnell meine Hausaufgaben fertig. Da nichts Vernünftiges im Fernseher lief, machte ich mich an die Arbeit am Computer: Ich erarbeitete ein neues Design für Julias Blog und schrieb mit ihr bis halb zehn haufenweise E-Mails.

Am Montag war nicht viel los. Ich hatte zwar in Bio schlaumeiern können, was echt neu ist für mich, habe mich dort aber auch zur Witzfigur gemacht:
Ich hatte mit Jenny etwas über die Viren, die wir gleich behandelt hätten, besprochen, da hat sich Luise (sein – äh, ihr neuer Deckname! :D) geräuspert und mit ihren Fingern in meine Richtung geschnippt.
Ich konnte nur verwirrt und empört gucken, schnippte also mit einem dümmlichen Grinsen zurück – und alle lachten, weil ich anscheinend beobachtet wurde…
Und in Chemie aufgrund eines Insiders unserer Klasse alle zum Grinsen gebracht. :D
In Spanisch auch gleich mal einen langen Satz mit neuen Wörtern richtig hervorgebracht. YEAH!

Gestern war wohl einer der coolsten Tage in der letzten Zeit.
Zwar war es anfangs nicht cool, da Doppelstunde Franz nervig ist, PW uncool und Physik Nerven zerreißend ist, außerdem in Sport mehrere FAILs hingelegt, aber okay, WAYNE INTERESSIERT’S?
Nach der Schule war es dafür umso besser:
Jana, Jenny und Patrick kamen mit zu mir nach Hause, da wir unser Physik-Referat irgendwie zu Ende bringen mussten. Wir haben Pizzabrötchen gegessen, Eistee getrunken, den Vogel genervt (hauptsächlich von Patrick :D) und trotz des zweimal streikenden Druckers keine Probleme gehabt. Okay, die Beschriftung der Zettel ging vielleicht in die Hose, das Layout der Papiere auch und zum Fertigstellen des Plakats zur Wärmerückgewinnung kamen wir nicht, aber wir hatten auch heute in der Physikstunde Zeit gehabt.
Als wir nichts mehr ausdrucken mussten und Jenny, die das Plakat machen wollte, weg war, haben wir zu dritt im Wohnzimmer Mucho beim Spielen mit dem Spiegel und seines Riesenrads beobachtet, Patrick hat den Massagerücken ausprobiert und ich habe sie in Angst und Schrecken versetzt, als ich eine der Teelichter fallen gelassen hab – und diese dabei eine unechte ist. Kurz: Wir hatten viel Spaß, haben viel rumgeblödelt und eine witzige Zeit gehabt. :)
Dementsprechend war ich heute den ganzen Tag in der Schule müde :D
Frau Kiwitz, bei der ich in Deutsch in der Arbeit mehr als 900 Wörter geschrieben hab, hat mich sogar „getadelt“, dass ich gegähnt hab, obwohl die Arbeit noch vor mir steht. :D
Ich hoffe nur, dass die 9oo Wörter mir mindestens eine 3 aufs Zeugnis bringen.
In Geschichte hab ich wieder schlaumeiern können, da ich einiges an Hitler und seiner Zeit weiß. Die letzten zwei Stunden gingen wie immer flott rum.

Also… ich bin wieder frei. Ich muss nicht mehr lernen, erst nach den Ferien wieder. Das heißt, ich kann wieder etwas mehr bloggen, was auf jeden Fall mehr Sinn macht als mein Post vom letzten Montag. :D
Was folgen wird? Ein Post über Mucho, der mir frech den Arsch entgegen dreht und Patrick in die Lippe beißt, und ein Bericht über die diesjährige Theater AG.
Mir fällt ein, ich muss noch Geschenke besorgen. :O

2011/12/07

Blind vor Liebe zum Schreiben

Ich und meine Gang: (o_(o_(o_(o_o)_o)_^)_o) .............Ich weiss, Peter ist neu und ganz aufgeregt.
So viel zum witzigen Teil vom Post. Alle kräftig lachen, jetzt.
HAHAHAHAHA. Merkt man, dass ich wieder asozial bin?

Ich wurde gelobt oô hier. Für nen Text, den ich so sinnlos finde, weil ich da einfach mal eben meine Meinungskaka hingeschrieben habe. Aber okay :D
Da ich aber bei dem Text nicht wirklich zum Ende kam, weil ich halb vom Computer gezerrt wurde, schreib ich einfach nen neuen Text.
Nicht vergessen, es ist aus meiner Sicht, also nicht über irgendetwas Gestörtes wundern! :D

Blind sein. Ich finde dieses Thema interessant und einerseits (für mich) beunruhigend. 
Ich bin gerade mal 15 Jahre alt und habe jetzt schon die Sehstärke von -4 und -4,5. Die Tori hat nur -4, dabei ist sie älter (nicht, dass Sehkraft was mit dem Alter zu tun hat, aber egal). Dabei hatte ich in der fünften Klasse noch die Sehkraft von höchstens -1. Zur siebten Klasse waren es schließlich auf beiden Augen -2. Letztes Jahr, im ersten Quartal von 2010, noch -3/-3,5. Kurzfassung: Meine Augen werden immer schwächer. Dabei lese ich schon seit der Sehkraft -2 nicht mehr im Dunkeln, noch im Liegen, beim Fahren oder nachts. Beim Lesen trage ich meistens weder Brille, noch Kontaktlinsen, aus Bequemlichkeit. 
Was das mit dem Thema zu tun hat?
Ich hab Angst eines Tages so gut wie blind zu sein. Ich hätte Angst, nie wieder das Gesicht meiner Eltern, meiner Schwestern,meiner Freunde zu sehen. Ob sie bei einem meiner schwachen Witze leise lächeln oder finster gucken, weil der Witz unter aller Sau war. Ob mir die fiese Zicke aus der Schule den Mittelfinger zeigt oder eine angewiderte Fresse zieht. Ob mir ein Kerl zuzwinkert oder zulächelt. 
Ich würde zwar wahrscheinlich zurecht kommen, da ich Stimmen ziemlich gut unterscheiden kann (einfach aus meiner Freizeitbeschäftigung, die Wikipediaartilen über die Synchronsprecher meiner Lieblingsfilmen, -serien und -spielen zu lesen... ich liebe Phillip Brammer <3) und die meisten Geräusche auch. Im Gruselhaus damals musste ich zum Beispiel der Tori als Alarmanlage dienen, da ich sogar den süßen Kater die Treppe hochschleichen gehört habe (das erklärt, warum ich immer so müde war/bin xD). Das Lesen wäre zwar am Anfang nicht leicht, da ja nichts einfach ist, aber passend zum Thema habe ich heute in der Schule mit Jana in ein Zettel Wörter in einen Zettel gedrückt. Nach dem zweiten Buchstaben habe ich Janas Botschaft entziffert: Alex, wie geht's? Zwar war es keine Blindenschrift, aber ich würde mir dann auch nicht die Mühe machen, die zu lernen, wenn ich doch weiß, wie die Buchstaben aussehen :'D Das Schreiben? Würde ich mit Sicherheit ebenfalls hinbekommen. Ich bin mit Schreibgerät und Papier bestens vertraut, weil ich als kleines Kind Zeitungen gefressen hab und seit Jahren eine große Zettelwirtschaft führe. ♥ Aber ich würde schief schreiben, weil ich nicht wüsste, wo die Linien sind. An der Tafel in der Schule schreibe ich auch schief, was die anderen natürlich unterhält. Freak Show und so. 
Wie ist es eigentlich, blind zu sein? Ein von Geburt an Blinder kann ja schlecht erzählen, dass man bei Blindheit nur schwarz vor sich sieht. Ich meine, wie bitte? Ohne herzlos zu klingen, aber du bist blind, seit deiner Geburt, du kannst verdammt nochmal nicht wissen, was schwarz ist! Oder?
Ich kann mir nur teilweise vorstellen, wie es ist, blind durch die Gegend zu laufen. Samstag früh beim Zeitungen austragen bin ich ohne Brille unterwegs. Wie ein kleiner, verpennter Maulwurf schlendere ich durch den Ort und verteile die Zeitungen an den richtigen Platz. Zwar kann ich noch erkennen, dass das weiße Haus dem Optiker gehört, und dass das gelbe Haus den Meiers, aber ohne Brille kann ich kaum erkennen, ob das schwarze Ding da vorne ein kaltblütiger Kindermörder ist oder eine Hecke. Bis heute sehe ich überall Mörder, Kinderschänder, Todesser, Monster und Herzlose. Einfach gestört, maßlos... :'D
Aber Sekündchen bitte: Ich kann ohne meine Brille nichts sehen, weiß aber trotzdem, dass die Zeitung hier dem Herrn Kleistermeister zubestellt ist und lege es sogar ins richtige Fach. Wieso? Ich hab mir jeden verdammten Briefkasten gemerkt. Bei den riesigen Kästen von Mehrfamilienhäuser hab ich mir eingeprägt, dass die Zeitung von Frau PW-ist-ein-Arschloch ins zweite Fach von oben gehört, die von Familie Potter dagegen ins dritte Fach von unten. Auch zu Hause habe ich mir gemerkt, wo die wichtigsten Sachen liegen. Sei es, weil ich ein kleinkariertes Arschloch bin und die meisten meiner Sachen wieder zurücklege oder weil mein siebter Sinn ein Schlaumeier ist und mir ganz klar sagt So, bitte rechts abbiegen, passen Sie auf Ihren Ellbogen auf, da ist nämlich der Griff vom Schrank oder so. 
ABER man hat ja immer noch die Gewissheit, dass man jederzeit die Augen aufmachen und alles sehen kann, klipp und klar. 
Ich bin mir auch sicher, dass, wenn ich plötzlich blind wäre, nicht einfach so lässig mein Leben weiterführe. Ich würde austicken, hundertprozentig. Das oder deprimiert im Bett verrecken. Eher wahrscheinlich de gemütlichen Tod im Schlaf. 
Dann nehme ich mal an, ich pack die Situation. Habe gelernt, mit der Erblindung zu leben. Akzeptiert, blind zu sein. Aber ich verspreche niemanden, dass ich ruhig bleiben würde, wenn ich zum Beispiel jemand Neuen kennen lernen würde, dessen Stimme total nett ist und so weiter und so fort. Ich würde darauf brennen, zu wissen, wie die Person aussieht. Da der einzige Sinn, der mir zum Sehen noch übrig geblieben wäre, wäre das Tasten. Das Fühlen. Wenn ich aber anfinge, das Gesicht der Person mit den Händen zu massieren, würde sie Reißaus nehmen und mich würde man in Gewahrsam nehmen. Lebenslänglich. :D
Nebenbei nicht zu vergessen: Wie sehe ich aus? Meine Haare, mein Outfit, mein Gesicht, mein Make-Up, etc.? Und die Leute um dich lügen, weil sie vor Mitleid nett zu dir sein wollen. Arschkarte? Ja, könnte man meinen. 

Hieß es nicht, dass, wenn ein Sinn entfällt, dass ein anderer sich wiederum verbessert? Vielleicht kann ich deswegen so gut hören (obwohl ich laut Musik höre :3), da ich ein Maulwurf bin (oder laut Tori eine Löwenschildkröte ;D). 

Ich freu mich schon auf Julias Geschichte :DD

2011/11/20

herzlose Alex

Wenn jemand jemanden nicht zurückschreibt, kann es viele Gründe geben.
Meine lauten bei dieser Unterhaltung so:
1. Ich kenne dich nur vom Sehen und so wirklich Lust, dich kennen zu lernen, hab ich nicht.
2. Ich bin schreibfaul.
3. Ich sehe keinen Grund, jemanden, den ich kaum kenne, jeden Tag zu schreiben.
4. Wenn er etwas von mir will, einfach Bescheid sagen. Sowas ist mir lieber als tagelanges Arschkriechen und daraufhin Hey, könntest du...? 
5. Ich bin paranoid und wenn mir jemand fast jeden Tag schreibt, fühle ich mich verfolgt.

Ob du irgendetwas getan hast? 
Ja, eine unsichtbare Grenze überschritten und nach der dritten Nachricht angefangen zu nerven.
Und nö, ich sag's nicht, ich werde einfach weiterhin nicht antworten, weil ich schreibfaul bin.
Nimm's mir nicht böse, aber hey, wir kennen uns nicht, also ist es halb so schlimm. 

2011/11/16

Schneegeschichte

[via]

Es war, glaube ich, letzten Winter, als der Schnee fast ein Meter hoch lag und ich mir den Weg durch dieses gepuderzuckteres Wunderland suchte. Es war so dunkel, dass ich den Tag mehrere Stunden jünger schätzte. Die Laternen waren alle vereist, doch das orange Licht fand seinen Weg auf den Bürgersteig. 
Es war kalt; meine Beine, Füße und Hände froren, trotz Strumpfhosen, Wollsocken und Handschuhen. Meinen Schal hatte ich ordentlich um Hals und Gesicht gewickelt. 
Ich hatte das schleifende, knirschende und Gänsehaut verursachende Geräusch schon von Weitem gehört, denn es fuhren keine Autos, da die Straßen allesamt noch mit Schnee bedeckt waren. 
Nachdem ich einen großen Berg an Schneemassen umrundet hatte, sah ich den Mann, der sich in die Kälte traute und den Schnee wegkehrte. Er war der einzige, den ich an diesem Morgen schaufeln gesehen habe. 
Doch er war nicht allein. Neben ihm lief ein großer, felliger Hund hin und her. 
Es war ein Husky, das habe ich sofort erkannt. 
Desto näher ich kam, desto mehr kam der große Hund auf mich zu. 
Ich hatte keine Angst vor dem Hund, obwohl er mir bis zur Hüfte reichte und sein Kopf mindestens so groß war wie meiner. Ich fürchtete mehr den Mann, der vielleicht durch das Schaufeln und der Kälte mies gelaunt war. 
Also starrte ich den großen Hund, der vor mir stand, an. 
Er hatte blaue Augen. Ein so schönes Blau, das an den Himmel erinnert. Seine Schnauze war schwarz und glänzte, man sah seinen und meinen Atem, der, während er hoch in die dunkle Luft davonschwebte, sich nach kurzem hin und her verschmolz. 
Wir betrachteten uns neugierig - es war der erste Husky, den ich gesehen habe, Fernsehen und andere Medien ausgeschlossen. 
Der Hund war weiß, schwarz und dunkelgrau. Dann noch diese Augen. Noch heute bin ich baff vor dem Zauber dieser Schönheit. 
Der Hund dagegen sah mich schief an. Wahrscheinlich hatte er mich belustigt, aber auch verwirrt angelächelt. 
Da bemerkte mich der Mann.
"Wenn du willst, kannst du ihn streicheln. Er mag es am liebsten hinter den Ohren gekrault zu werden." Ich hörte ein Lächeln. 
Ich sah vom Hund zum Mann und lächelte ebenfalls. 
Vor Vorfreude und Neugier - Wie fühlt sich wohl sein Fell an? - fing ich noch mehr zu zittern an. Ich zog meine Handschuhe aus, schließlich würde ich das erste Mal einen wunderschönen Hund streicheln. 
Sein Fell sah nicht nur weich, warm und gepflegt aus, es war auch so. 
Ich kraulte den Husky hinter den Ohren und kassierte vergnügt geschlossene Hundeaugen. 
Ich streichle einen wahrhaftigen Husky. Einen wunderschönen Hund streichle ich da

"Weißt du, wen ich heute morgen gesehen habe?", lächelte ich glückselig.
Jenny schüttelte den Kopf. 
"Einen Husky. Einen Husky mit blauen Augen und schönem Fell."

2011/11/12

Schlag mich, SOFORT

Man sollte mich keine Reli-Arbeiten, die über den Sinn des Lebens und solchen anderen Psycho-Scheiß handeln, schreiben lassen.
Oder besser gesagt: Man sollte mich nicht existieren lassen.
Ich bitte: Dieses Hirn mit diesen Gedanken? Dann noch diese Locken! Außerdem faul bis zum Ende und ständig nur am Fressen.
Jedenfalls: In der Reli-Arbeit vom Donnerstag ging es teilweise um Bonhoeffer und sein Gedicht (kann man das überhaupt als Gedicht bezeichnen?) Wer bin ich. Die Frage zeigt mit einem Messer bedrohlich auf meine Magengegend oder auf meinem Brustkorb, irgendeine Stelle an meinem Körper, die nach drei bis vier mal Zustechen tödlich für mich enden. Okay, irgendwie eine sehr, sehr dumme und kranke Bildvorstellung.
Besser gesagt: Ich habe tausendmal versucht diese Frage zu beantworten. Jedes Mal bin ich gescheitert. Zwar nicht vollkommen, schließlich hing an jeder dieser dummen Aussagen ein Fünkchen Wahrheit, aber trotzdem: Da stimmt was nicht, das bin nicht ich.
Wie ich darauf komme? Formspring.
Um ehrlich zu sein, meine Antwort auf Wer bist du? finde ich schon ziemlich zutreffend. Höhö.
Aber ernsthaft: Ich blick auch nicht durch, wer ich bitte sein soll. In der Schule bin ich oft so ungeduldig und sofort genervt, während ich zu Hause ruhig im Sessel sitzen bleibe, obwohl der Computer mal eben beschlossen hatte, eine Pause von zehn Minuten zu halten, indem er sich aufhängt. Ich wechsel so oft von ruhig zu laut, von frech zu schüchtern, von mutig zu ängstlich, von angepisst zu verzaubert, von traurig zu fröhlich, von todunglücklich zu freudestrahlend, von wütend zu emotionslos, von aufgekratzt zu entspannt, und, und und... Es geht natürlich auch umgekehrt: Von entspannt zu aufgekratzt, von emotionslos zu wütend, von freudestrahlend zu todunglücklich, etc.
Das sind zwar die Gefühle, ein emotionaler Zustand, der ja nicht auf ewig hält, aber wie beim Zustand wechseln auch meine Vorlieben. Vielleicht durch die weitere Entwicklung (wenn ich noch nicht vollständig reif bin, lasst mich noch mindestens 5cm wachsen! :D), vielleicht auch einfach weil ich gestört bin. Auch wenn ich mir sicher bin, dass die Veränderung der Geschmacksknospen dafür verantwortlich sind, dass ich Vanille- plötzlich mehr als Schoko-Pudding mag.

Ach, eigentlich ist es egal, wer ich bin, solange meine Familie und meine Freunde wissen, wer ich bin, auch ohne so scheiß About me-Texte im Internet.

Man sollte mir ein Verbot errichten: Kein Blogger nach 21 Uhr! Erst wieder ab Mitternacht. Da erwacht nämlich meine Kreativität und verschmilzt erst dann mit meinem Wortschatz, sodass ich in den ersten Stunden vom angebrochenem Tag eine Mischung aus Shakespeare, Brecht und Co bin. Ich geb's zu: Nicht zu cool wie die, aber mein Sprachvermögen und meine Ausdrucksstärke ist wie ausgewechselt. Ich wette, dass ich um die Zeit von einem Dämonen oder so besessen bin.
Ja, Schlafenszeit! :D