2012/04/13

Meiningen, Part 2

Bei Jule haben wir immer gespielt, wobei de Spiele gleichzeitig eine Übung zu dem waren, was wir eben gelernt hatten. Es machte Spaß, weil Jule ziemlich kreativ ist und alle gerne gespielt haben.
So haben wir auch die Freeze-Szene gespielt (Randnotiz: eine von den Jüngeren hatte Angst gehabt, mit mir auf der Bühne zu sein, obwohl sie länger Theater macht als ich – OH GOTT, ICH FÜHLE MICH BIS HEUTE GEEHRT XD), weiteres Verschenken, Zombie (und auch andersrum) … denn wir bekamen zwei Neue.
Diese waren vorher bei Mara und Leona in einer Gruppe, wo sie alle sich schminken müssen und auch albern benehmen, denn sie sind Trolle gewesen. Diese zwei wollten sich aber nicht hässlich schminken, Haare zerstören, etc. und sind heulend raus. Bei uns war es auch nicht besser. Wenn es hieß, wir sollen uns einen Partner nehmen, klebten die beiden schon aneinander. Was sie auch schon vorher taten. Ich hasse solche verklemmten Leute, die wussten, womit sie es hier zu tun bekommen, aber trotzdem anfangen wie kleine Kinder zu heulen. Facepalm.
Bei einer Übung war ich mit Franzi, Stephan und Otto auf der Bühne. Wir spielten wieder so eine Szene, bei der jeder entweder stinkt, toll ist, etc. Wobei wir diesmal alle eine Eigenschaft zugesprochen bekommen haben, bzw. dachten die anderen, dass Otto z.B. extrem witzig ist, egal was er sagt, obwohl es das gar nicht war.
Nun, Stephan war der Vater, der uns allen bedrohlich und aggressiv vorkam, weswegen wir vor ihm Angst hatten und uns nicht trauten, neben ihm zu sitzen.
Franzi war die Mutter, die wir für dumm erklärten und ihr alles doppelt und dreifach zu sagen pflegten, weil sie eben dumm ist.
Ich war deren Tochter, die – und ich fand das sowas von ironisch – sexy ist, dass sogar ihre Eltern sie gerne ansahen. Facepalm, nochmal.
Und Otto war mein ach so witziger Freund.
Es fing beim Frühstück an, Stephan wiederholte seine „Befehle“ für Franzi, die sie auch angsterfüllt erledigte. Dann kam ich rein, musste mich extrem sexy beim Gähnen strecken (ich hab das Kommen sehen, vor allem, da ich an diesem Tag meine extrem bunte Hose trug… xD), und wir frühstückten, redeten über einen Urlaub, den Stephan für uns besorgt hatte, woraufhin die beiden weiblichen Personen an Mord und Co. dachten. Stephan missverstand das natürlich und erklärte Franzi, dass Hawaii nicht in Japan liege und sowas :D Dann kam Otto rein, sagte „Guten Morgen“ und wir alle haben sowas von gelacht xDD
Es endete damit, dass der Vater Franzi umgebracht hat, über Otto gelacht wurde (bzw. wegen Otto), während man sich vor Stephan versteckte.
War schon irrwitzig.
Wir probten auch zum ersten Mal das See-Painting, was mir ziemlich Spaß machte, und daraufhin auch noch das Sprechen im Chor für eine Person. Das führten wir auch letztendlich am Sonntag auch vor.
Leider verlor ich bis dahin meine Stimme (teils komplett und wenn nicht, klang ich wie ein seit 40 Jahren rauchender Penner) und war dann traurig, dass ich kaum was gesagt habe, weil ich niemanden erschrecken wollte.
Schon allein als wir bei den normalen Proben unterschiedlich Geschichten erzählen mussten, haben die anderen mich vollkommen paralysiert angestarrt.
Franzi war dann traurig, weil sie meinte, ich hätte die besten Ideen für das See-Painting gehabt (oooooh, SO STOLZ XD).
Aber es war gar nicht so schlimm.
Wir standen gar nicht so lange auf der Bühne und vorher saß ich auch bei Nuri und Christian, später dann  bei Kevin und Jaime (Jaime war so lieb, hat mir ein Kissen geholt, auf dem ich sitzen konnte :3 weil der wusste, dass ich krank war :D).
Die anderen Kurse hatten extrem wahnsinnige Vorstellungen gehabt: Timo hatte sich geprügelt (Showkampf), Mara und Leona trollten herum, Kevin und Nicole hatten in der Bücherei von Meiningen einen Impro-Auftritt (Kevins Solo war so derbe genial :D „Ich zieh mir erst mal eine Linie, sonst ist das Fernsehprogramm überhaupt nicht zu ertragen“ XDD Tmo und ich waren total geflasht :D die größten Fans!), Lena und Kiwi waren bei Jaime und waren dementsprechend albern :D, Mansi und Ann-Kathrin waren bei den Kleineren, die getanzt haben. Alles verlief unglaublich cool :)

Aber der beste Abend war immer noch der von Samstag auf Sonntag! Die Jubiläumsfeier, da diese Werkstatt nun 20 Jahre stattfindet. Der Film, indem Christian als kleiner Junge gezeigt wurde! Goldig :D Die ganzen „Tribute“, Fotos und Erzählungen zu jedem einzelnen Jahr… herrlich!
Der Mann, den ich eines Morgens fröhlich begrüßt habe, weil am Abend zuvor wir im Keller im selben Team waren,  und Bernd bekamen den Film geschenkt, da sie die ältesten Teilnehmer sind :D Jule und Hanka bekamen auch eine Ehrenrunde, da sie anfangs auch nur Lehrlinge waren, jetzt aber Dozenten :)
Es gab Champagner, ein leckeres Buffet, Portrait-Kuchen (wir waren drauf! :O), belegte Brötchen, KNUSPERFLOCKEN!
Es wurde gelacht und erzählt, Witze gerissen, mit Freunden, die man wegen der Kurse nicht sooft sah, gealbert.
Zu Maras und Leonas Entsetzen sprach ich einfach so mit Aaron, der sich freute etwas von Tori zu hören.
Nach der Feier im Theatermuseum ging es in den Keller, wo es viele tolle Spiele gab. Bei einem Reaktionsspiel gewann die Gruppe, in der ich war :) ich saß gleich hinter dem Kerl mit der sympathischen Stimme vom letzen Jahr :D war ein schönes Widersehen ^^
Mit Jaime wurde getanzt (ach, die Nostalgie, sie bringt mich um xD) und gesungen, mit allen zusammen wure das Assoziationsspiel gespielt, wobei es (da es der zweite Abend war) nur laute Wiederholungen gab :D

Bei dem See-Painting stehen zwei Personen vorne und spielen. Der Rest steht hinter ihnen und beschreibt die Szene, die Atmosphäre, die Beziehung der Personen und andere Details.
Als Vorbereitung darauf haben wir in einem Kreis zusammen erst mal nur einen Ort beschrieben: Einen Bahnhof.
Grau. Dreckig. Drei Gleise. Wahlplakate der NPD.
„Wo hängen denn diese?“, hat Jule gefragt.
„Beim dritten Gleis, dem allerletzten“, grinse ich und Lachen kommt auf. Da hatte ich noch meine normale Stimme.

Ich glaube, die beste Zusammenarbeit hatte ich mit Lili, Franzi und Otto.
Lili war einfach nett und nahm mir nichts übel, im Gegenteil, sie fand es witzig, auch wenn ich den Glauben habe, ich habe sie ein bisschen eingeschüchtert.
Franzi kenn ich noch vom letzten Jahr, wir waren quasi auf gleicher Ebene und … keine Ahnung. Wir waren gar nicht so verschieden.
Otto war der eher langsame, ruhigere, „chill mal“-Typ, mit dem man gut arbeiten kann. Zwar war er provozieren und eben so typisch Kerl-trägt-schwarze-Klamotten-gruselig.
Als wir wieder einmal Sachen „hervorgeholt“ haben, war Otto mein Partner. Und OH MEIN GOTT das war der witzigste Part ever :D
„Okay, ich fang an“, sage ich, nachdem er einfach so dasitzt. „Hier, das ist eine… Schlange! Aus Plastik.“
Er nimmt sie, fängt an sie zu beschreiben. „Sie ist … orange…. Mit pinken Streifen."
„Oh, guck mal, der eine ist blau!“, werfe ich dazwischen und zeige auf die imaginäre Plastikschlange.
„Stimmt! Aber wieso?“
„Vielleicht ist das ein Schwangerschaftstest?“, rätsle ich.
LACHEN :D
Dann kam Jule um zuzugucken.
Ich griff erneut in die Leere und gab ihm einen lila Plüschbären.
Der keine Augen hat, dafür Brandflecken.
Sein linkes Ohr ist angebissen.
Seine Nase ist rot, der Bauch ist gelb.
„Weiter, weiter!“, drängt Jule. Ihr gefällt der ausgedachte Bär.
„Der Bär hat ein Loch im Po“, kicher ich.
„Greif mal rein“, grinst Otto.
Ich tu so, als ob ich reingreife und etwas Rundes hervorhole. „Es ist ein grüner Gummiball mit einem Gehirnmuster.“
„Gut!“, ruft Jule.
„Spinnst du?“, sagt Otto. „Das ist sein Hirn!“
Wir schreien erschrocken auf und ich werde „angeblafft“, warum ich dem armen Bären wichtige Organe rausreiße, woraufhin ich den Gummiball hastig und panisch zurückstopfe.
Alle drei mussten so lachen ^^

2012/04/12

Meiningen, Part 1

Es ist Sonntag, fünf Uhr, ich habe eine Raucherstimme und das Gästebuch der Theaterwerkstatt Meiningen in der Hand.
Ich suche nach Toris Eintrag vom letzten Jahr. Nach kurzem Blättern finde ich ihn schließlich.
„Ich komme nächstes Jahr wieder, egal was kommt!“
Ach, Tori.

2012/04/04

„Schon mal über eine Welt nachgedacht“


Das folgende entstand Tage zuvor, als Alex sich selber erdrosseln wollte, weil dieses gottverdammte Viech einfach nicht weiß, was es mit der ganzen Wortkotze machen soll, weswegen es seitdem an Hirnstillstand leidet. 

2012/03/28

good old stories



„Ich weiß noch, wie Oma immer ihre Zähne raus geholt hat, sie mir zeigte und dann fragte: ‚Siehst du da was? Ist da was?‘.“
Tori zieht eine angeekelte Miene, grinst jedoch.
„Und sie liebte es, die Vögel zu füttern.“
Mama liegt da, lächelt irgendwo ins Leere.
Ich liege auf ihrer linken Seite, mein Kopf gestützt auf meiner rechten Hand. Ich höre den beiden zu, schnappe alles auf, versuche mich zu erinnern.
Oma.
Ich weiß nur noch von Bildern, wie sie aussah. In meinen Erinnerungen finde ich sie nicht.
Ich sehe ein altes, hölzernes Haus, mit einer dreckigen und ebenfalls hölzernen Tür. Das Gras ist gelblich grün, hier und da liegt irgendetwas Braunes. In der Ecke dieses Bildes sehe ich alte, dürre, trockene Bäume, blätterlos.
Dieses Bild ist genauso schnell weg, wie es kam.
Aber es kam scharf und deutlich. Vertraut irgendwie.
Plötzlich sehe ich ein Zimmer. Die Tapeten sind weiß mit einem Stich von lila. Es hat ein Blumenmuster. In der Ecke vor einem Sofa steht ein älterer Mann.
Ich sehe eine jüngere Mama. Sie schreit eine ältere Frau  an. Diese Frau sieht aus wie Oma von dem Bild, das mir immer ins Gedächtnis schießt, wenn ich an Oma denke.
Sie streiten sich. Oma hat Diabetes. Trotzdem isst sie Zucker. Das habe ich jedenfalls verstanden.
Als ich klein war, vier oder fünf Jahre alt vielleicht. Wenn nicht jünger. Wie alt war ich überhaupt, als sie starb?
„Opa ist immer weg, wenn wir bei Oma waren“, höre ich Tori.
Opa?
Der Mann vom Sofa?
„Er war nicht gesellig.“
Opa.
Es herrscht Ruhe.
Mama will nicht reden. Tori weiß nicht mehr, welche Erinnerung sie schon erzählt hat.
Also bin ich an der Reihe.
„Ich sehe Oma mit mir spielen, mit kleinen Autos. Auf einem runden Holztisch, der vor dem Sofa steht.“
Mir wird mal wieder bewusst, wie wenig ich doch weiß.
Verdammt.

2012/03/18

Solala


Seit Freitag steht Muchos käfig jetzt in meinem Zimmer und OH MEIN GOTT ich werde ihn grillen, wenn er JEDES WOCHENENDE UM PUNKT ZEHN UHR ANFÄNGT ZU SCHREIEN.
Da lag ich heute im Bett, frische zehn Uhr, gute acht Stunden geschlafen (coldmirror spielt nämlich Harry Potter :D), UND DIESER HOSENSCHEISSER FÄNGT AN MIT SEINER VERDAMMTEN GLOCKE ZU SPIELEN.
Habe dann aber wegen den Hausaufgaben und den Arbeiten, für die ich lernen muss(te), ein Auge zugedrückt und ein „Danke, Verräter“ gebrummt.
Wieso Verräter?
Weil er ständig aus unserem Zimmer rausfliegt, nur um bei Tori zu sitzen. Aber kaum ist es bei ihr zu kalt oder zu langweilig, bin ich die wichtigste Person auf Erden. Aber nur solange ich ihm die Maus oder meine pisswarme Hand überlasse.
Gestern habe ich sogar aus Spaß ein Drama abgezogen als er weggeflogen ist:
„Na warte bis du wieder angekrochen kommst, du Schwein!“
Wenigstens Tori hat gelacht.

2012/03/05

quälende Erinnerungen


Papa hatte zu viele Aufgaben für mich, also beschloss ich, eine Pause zu machen.
Ich setzte mich in einen der alten Gartenstühle und betrachtete den Boden.
Erinnerungen kamen hoch.
Von einem Winter, indem ich mit Tori und ihrer Freundin Kim zu faul waren, fürs Schlittenfahren einen Berg hochzusteigen und stattdessen durch den Garten getollt sind.
Von einem heißen Sommertag nach der Schule, den ich mit Tori und Mama verbrachte; wir haben Mensch ärger dich nicht und UNO gespielt, bis Mama ihr Lieblingskartenspiel herauszog und ich mich mit meinem Harry Potter auf die Bank zurücklehnte, ohne zu merken, dass eine Spinne mein Bein hochkrabbelt, bis Mama auf meine Frage, wieso sie mir einen so heftigen Klaps auf die Oberschenkel gab, reine Wortkotze entgegenbrachte.
An die vielen Grillabende, an denen ich Stücke von Fleisch oder Würsten auf den Boden fallen ließ, weil ich wusste, dass Mursik sie mit großen Augen betrachtete.
Mursik.
Wie gerufen kam er angetanzt.
Er lief schnell und gezielt.
Ohne lange nachzudenken sprang er gerade aus in meinen Schoß und schmiegte sich an mich, mit einem verträumten Schnurren, lauter als ein Motorrad.
„Mein Lieber, ich…“, fing ich an, mit ihm zu reden – als Papa mich rief. Er brauchte mich wieder.
Mursik sah mich mit ernsten Augen an. Ich sah die Fragen darin.
Er ist ein verdammt schlauer Kater.
„Wir reden später weiter“, hatte ich traurig gelächelt und ihn nach einer kurzen Umarmung auf dem Boden abgesetzt und bin zu Papa gerannt.
Wer hätte gedacht, dass dies meine letzte Begegnung mit ihm war?

2012/02/25

Wir sind im Spielfieber!



Inzwischen muss es wohl jedem klar sein, dass mir das Hineinversetzen in andere Personen ziemlichen Spaß macht.
Zum Beispiel wenn es im Unterricht heißt, jemand soll betont und „spielerisch“ vorlesen, zeigen alle Finger auf mich und ein perfekter Chorus, der übrigens ziemlich kindlich und leicht panisch klingt, ertönt: „Alex kann’s, Alex macht’s!“
Und ich nehme dankend an.
Lese mit Vergnügen und „spiele“ dazu mit so einer großen Leidenschaft.
Daher bin ich letztes Jahr in die Theater AG gegangen.
Okay, Mama und Tori wollten auch unbedingt, dass ich mich ein bisschen öffne, weil ich nicht imstande bin, Freunde zu finden. Nett, oder?
Aber das hat echt geholfen. Und mit Konfi-Camp hab ich eh die Schüchternheit davon getrieben.
Letztes Jahr zum Beispiel, als wir im Kreis saßen und uns vorstellten, indem wir unseren Namen und irgendeine Eigenschaft erwähnten, sagte Tori „Ich bin Vicky und falle Treppen hoch!“ (weil sie das Jahr davor im Dunkeln bei der Theatervorführung, na ja, die Treppe hochgefallen ist) und Kim sagte „Ich heiße Kim und esse alles!“ (woraufhin Tori „Auch Schuhe?!“ fragte und mein Hirn das alles aufsog, mit dem Gedanken spielend, dass ich eigentlich auch so eine bin. Also, eine zum Lachen und Witze machen. Wie ich jetzt bin. Bloß dass ich damals vergessen habe, dass ich verrückt bin).
Was habe ich damals gesagt?
„Ich bin Alex…“ Alle schauten mich an. Ich wollte gerne sagen „Und ein Ventus!“, aber das hätte keiner gerafft. „… und… jaaah?“
Armselig, nicht wahr?
Aber wie gesagt, das legte sich ja. GOTTSEIDANK XD


Dieses Schuljahr fing für uns Theaterfreunde aber nicht so dolle an: Kiwi, meine Klassenlehrerin übrigens, hatte abgesagt, da sie mehrere Abi-Kurse zu unterrichten hat, aufgrund des Mangels an Deutschlehrern. Aber zum Halbjahr sei sie wieder für uns da.
Ich erfuhr es als erste, schließlich sah ich am ersten Tag in der ersten Stunde als Neuntklässlerin (man, war das aufregend! xD) meine Klassenlehrerin. (Moment, der Satz klingt irgendwie komisch. Egal, es ist schon spät, ich darf das eh.)
Traurig und niedergeschlagen (Theater war nämlich so das einzige, worauf ich mich auch nur irgendwie gefreut habe) erzählte ich es Tori – und sie teilte es Kevin mit.
Und gemeinsam organisierten sie die heutige Theatergruppe.
Zwar nachdem sie mit Kiwi und der Truppe gesprochen haben, was auch Zeit gekostet hat, aber wir treffen uns jeden Freitag von zwei bis vier Uhr.
Das war leicht zu klären.
Was wir aber dieses Jahr zeigen wollen, das war ein heikles Thema.
Ein Teil wollte wieder ein lustiges oder satirisches Stück aufführen, ein andrer ein ernstes und großes.
Und wir fanden ein Stück, das beides war: Alice im Anderland.
Alice ist verrückt geworden nachdem ihre Eltern gestorben sind und alle Wesen aus dem Wunderland sind eine Ausgeburt ihrer Vorstellung.
Teilweise witzig, weil es so übertrieben krass geschrieben war.

Das Stück fiel auf Eis, es war zu grausam. Für die kleinen Kinder unter uns.
Man suchte weiter.
Wochen verflogen.
Kevin, Tori und ich dachten darüber nach, ein eigenes Stück zu schreiben.
Aber dann geschah ein Wunder!

Der englische (und originale) Titel ist „Bang, bang, you’re dead!“ und ein Film, indem ein Theaterstück enthalen ist.
Den Film kann man übrigens in YouTube anschauen, alle Teile sind vorhanden. Ich muss mich mal auch dran setzen, bin nämlich immer beim ersten Part weggenickt. xDD
Nun, das Stück aus dem Film ist unsere geplante Aufführung für dieses Jahr.
Ein Stück über einen Amoklauf in der Schule, aufgeführt in der Kirche.
Klingt doch super!
Tori hat alleine das Stück aus dem Englischen übersetzt, ich hab ihr ca. 24 Stunden geholfen. Danach hatte ich eine Genickstarre, die ich niemandem wünsche.
Da wir aber nicht die Besten in Deutsch sind (und Kiwi Deutsch unterrichtet) gibt es bei den Proben oft Lacher :DD

Was geschah eigentlich in den letzten Monaten?
Wir erhielten einen Namen, Theatergruppe Spielfieber.
Wir erhielten ein Logo, das aber wieder geändert wird, weil paar Jungs mit der Disney-Schrift nicht zufrieden sind.
Wir haben eine Liste mit Namen, Wohnort und Telefonnummer.
Einen eigenen Raum zum Proben.
Vor der Aufführung eine Art Pressekonferenz.
Wir werden richtig fame.
Und das ist eine Art Durchbruch, wenn man bedenkt, dass wir am Anfang „nur“ eine AG waren/sind.


Welche Rollen sind schon besetzt?
Die Hauptrollen natürlich! ;)
Dominik ist Josh, der Amokläufer.
Lena ist Jessie, Anki ist Katie, Eo ist Michael, Timo ist Matt und Tori ist Emily.
Vater und Mutter sind auch schon besetzt.
Jan und ich machen Stimmen (boah, das wird so toll >3).
Und so weiter – und so fort!

Da unter der Gruppe auch drei (Nicole macht dieses Jahr nämlich nicht mit) Meininger sind, fährt auch eine kleine Gruppe zur Theaterwerkstatt und wir spielen schon seit letztem Jahr immer wieder Spiele und kleine Stücke nach, zum Aufwärmen oder Trainieren.

Übrigens gibt/gab es eine Regel:
Am Ende jedes Treffens wird ein Spiel gespielt, bei dem entweder der Verlierer oder Gewinner für nächste Woche etwas mitbringen muss, das war bisher meistens ein Kuchen.
Ich hab für das letzte Treffen Muffins mitgebracht, die gut ankamen. UND ICH BIN KEINE BÄCKERIN.

Obwohl ich nicht unbedingt mit jedem klar komme, mag ich es dort. Vor allem, wenn ich Katharina, Rebecca oder Jan zum Reden und Rumalbern habe. 

2012/02/12

Wiedersehen

[via]
Es war irgendein früher Nachmittag, Tori und ich liefen nach Hause.
Es war Freitag, wir freuten uns auf das Wochenende und erzählten die besten Momente des Tages.
Als plötzlich ein Bellen ertönte.
Unsere Köpfe drehten sich nach vorne; automatisch und synchron blieben wir stehen.
Aus dem Haus vor uns sprang ein Husky heraus.
Ich erkannte den Hund sofort wieder, er ist mir eines kalten Wintertages quasi entgegen gelaufen und hat in mir eine Kerze, die Licht und Wärme ausstrahlt, angezündet. Tori wusste sofort bescheid, denn sie schaute mich kurz an, schließlich kennt sie die Schneegeschichte.
„Chu-chu!“, rief eine Stimme. Es war der Mann, der damals den Schnee geschaufelt hat. Er stand bei seinem großen Auto, der Kofferraum war offen, darin war eine große, flauschige Decke ausgebreitet.
Chu-chu würdigte ihn aber nicht. Stattdessen bemerkte er uns.
Zuerst sah er Tori an, die voller Entzückung den Hund anstarrte.
Sein Blick glitt weiter – auf mich. Und er erkannte mich auch, denn mit einem erfreuten Bellen lief er auf uns zu.
Er hob seine Schnauze in unsere Richtung, lief ganz nah heran und kuschelte sich an uns. Wir fingen sofort an, ihn zu streicheln.
Schließlich lag Chu-chu plötzlich auf dem Rücken, zeigte seinen felligen Bauch und hatte ein hündisches Grinsen aufgesetzt.
Sein Herrchen hatte lächelnd zugeguckt, nach einer Weile ihn aber wieder gerufen.
Chu-chu ist mit einem wehklagenden, reuevollen Heulen aufgesprungen und zu ihm gerannt.
Lächelnd und mit strahlenden Augen sind Tori und ich weiter nach Hause gelaufen. 



Später, am selben Tag noch, fuhren wir mit Mama im Auto und ich quietsche den Hundenamen mit einer solchen Freude heraus, das es sich wirklich nach einem Kind anhörte.