Ich suche nach Toris Eintrag vom letzten Jahr. Nach
kurzem Blättern finde ich ihn schließlich.
„Ich komme nächstes Jahr wieder, egal was kommt!“
Ach, Tori.
Sie ist seit Mittwoch krank. Bronchitis und Fieber. Am
Freitag kam sie ins Krankenhaus, dort stieg es an bis zu 40 Grad.
Wir ließen sie dort, traurig.
Schließlich hat sie uns eingeladen, sie hat die Fahrt
organisiert, sie hat es geplant, sie wollte doch am allermeisten.
Mein Papa fuhr den Bus für neun Personen. Vorne, neben
Papa saß ich, neben mir Kevin.
Hinter uns saß Nicole mit Lena in einer Reihe, hinter
ihnen Timo, der von Mara und Leona umringt wurde. Wir waren aufgeregt. Kevin und
ich traurig wegen Tori.
Als wir ankamen begrüßte mich als allererstes Bernd. Er
hatte mich schon von Weitem gesehen, fing an zu lächeln, kam auf mich zu und
umarmte mich mit einem freundlichen Hallo.
So wird man begrüßt, wenn man kein Neuling dort ist.
(Okay, das war jetzt mein zweites Mal, aber egal.)
Nicole und Kevin kümmerten sich um die Anmeldung, bzw.
dass wir angekommen sind. Namen wurden abgehakt, Plaketten mit unseren Namen
gestampft, mit Nicken als Begrüßung alter Gesicht die Treppe hoch geklettert.
Zwei kleine Tohus zeigten uns den Weg in unseren Gruppenraum. Ja man, zum
ersten Mal ein eigener Raum, was eine Ehre!
Nach dem Rauftragen
der Sachen und einem kurzen Verabschieden von Papa traf ich Jaime, der mich
herzlich grüßte. Moritz, Aurelie, Christian, … Und alle fragten nach Tori.
Alle waren enttäuscht
und traurig, wünschten aber umso mehr gute Besserung und dass sie schnell
gesund wird.
Nachdem alle von uns
ihre Nummer der Werkstatt wussten, trafen wir uns in der Aula ein, setzten uns,
ich mal wieder gegen den Strom, zur Freude Kevins.
Es folgte das übliche
Willkommens-Gelaber, Dankesreden, Fotos
wurden geknipst, gelacht, gegrinst, geklatscht. Für ein Foto für die Zeitung
inszenierten wir eine Party-Szene:
Die vorderste Reihe
war schon zugedröhnt, die zweite Reihe war im Hocken und am Trinken, die
mittlere Reihe am Reden und die letzten – wir, höhö – tanzten. Man, ich hatte
so eine affige Pose, weil ich nicht tanzen kann. Tja, wenigstens habe ich mein
Gesicht weggedreht. :P
Als Aufwärmung fing
Hanka an, uns zu veräppeln, von wegen wir sollten unsere Streichhölzer
rausholen. Nach kurzem Kapieren wussten alle, dass wir hier in einer
SCHAU-SPIEL-Werkstatt sind. Am meisten hat glaube ich Timo gelacht, er fand
diesen Streich unglaublich toll :D
Dann wurde ein Spiel
gespielt: Die eine Hälfte war die Antwort JA, die andere NEIN. Dann wurden
Fragen gestellt wie „Bist du zum ersten Mal hier?“ oder „Bist du länger als
eine Stunde hierher gefahren?“. Da gab’s ein Getümmel, herrjemine.
Dann versammelten wir
uns auf den Nummern unserer jeweiligen Gruppe. Meine war die Sieben. Erfreut
stellte ich fest, dass sie von Jule geleitet wird, die erst selber letzter Jahr
ein Teilnehmer war.
Auch war es toll,
dass unser Raum zum Lernen und Proben die Aula selber war. Also warteten wir,
bis die anderen Kurse raus sind. Währenddessen durften wir etwas trinken und
sowas.
Dann machten wir ein
Kreis, setzten uns und stellten uns vor.
Der Name wurde
gesagt, das Alter und woher man kommt und wieso man hier ist.
Zu meinem Leid waren
ein paar Tohus da – Tohuwabohu-Mitglieder, die allesamt seit sie fünf sind oder
so Theater machen – und ich fühlte schon so einen leichten Druck (der
letztendlich gar nicht nötig war).
Alle waren ungefähr
in meinem Alter, es gab nur weniger, die entweder 12 oder 13 waren. Der älteste
war Otto mit seinen 16 Jahren. Okay, Jule war am ältesten, aber egal.
Ich zähle mal ein
paar Namen, die ich noch weiß, auf:
Nuri, Luzie, Svenja,
Paula, Otto, Franzi, Stephan, Julia, Tammy, … Es gab noch mehr, aber mein böses
Hirn rückt nichts mehr raus. -__- Vor allem war da ein Mädchen, dass sofort
nett zu mir war und sowas wie mein Fan wurde xD man, wie kann ich nur ihren
Namen vergessen? O_o Dann nenn ich sie jetzt erst mal… ähm… Lili. Jo. Lili, das
passt super.
Wir spielten das
Zombie-Spiel, indem einer der Zombie ist und dementsprechend auf jemanden zu
läuft. Diese Person muss jemand anderem in die Augen starren, sodass diese
Person weiß Aha, sie braucht meine Hilfe, dann ruft sie einen Namen und auf die
eben gerufenen Person läuft das Zombie zu und es fängt wieder von vorne an.
Wenn jemand aber verpeilt, einen Namen zu rufen und der Zombie sein Opfer
erfasst hat, ist das Opfer der neue Zombie und ja, wie immer. An darf aber als
Opfer nicht selber Namen rufen, sonst kommt man in die Mitte und darfst eins
auf Zombie machen. Ich zum Beispiel hab das gemacht, hihi. Ich doofes Ding.
Als es Jule
langweilig wurde, weil keiner richtige Zombiegeräusche gemacht hat, fing sie an
wie so einer zu laufen und zu brüllen, etc. Keiner hatte sich getraut, sie
nachzumachen, jedenfalls nicht so übertrieben. Deshalb hab ich dann, als ich
Zombie wurde, angefangen Zombiegeräusche zu machen und dementsprechend zu
laufen.
Dann spielten wir ein
Aufwärmungsspiel, bei dem gut hinhören musste und auch schnell. In der letzten Runde war ich mal wieder zu aufgekratzt und hab zu einem Ende geführt, hoppla.
:D
Dann kam die erste
Improvisationsübung: Wir schenken unserem Partner etwas. Es wurde mehrmals
getauscht, bis ich in der letzten Runde mit Tammy war. Sie hatte mir was
Großes, Schweres geschenkt, was sich als eine Kiste rausstellte. Ich öffnete
sie, wir schauten uns darin enthaltene Fotoalben an und Jule hat es gefallen,
weswegen Tammy und ich dann auf der Bühne waren und es vortrugen. Wir fügten
noch mehr Sachen ein: Wir fanden alte Kleider, alten Schmuck, eine Kerze, etc.
Dann wurde
weitergeschenkt, bloß es gab eine Änderung: der, der etwas verschenkt, sagt
dieses Mal auch, was verschenkt wird und der andere muss dazu Adjektive finden.
Beispiel: „Hier, ich
schenk dir eine Bratpfanne!“ – „Oh danke, ich wollte die schon immer haben!
Woher wusstet du denn, dass ich die aus Chrom haben will und nicht die aus
Edelstahl?“
Dann lernten wir die
Macht des Wortes „Ja“: Es ist viel leichten zu improvisieren, wenn das
Gegenüber mitmacht.
A: „Willst du ein
Eis?“
B: „Ja, gern!
A: „Willst du
Waldmeister?“
B: „Ja, das liebe ich
am meisten! Und du?“
A: „Och, ich nehme
Erdbeere.“
Und darauf kann man
aufbauen.
Aber wenn es so wäre:
A: „Willst du ein
Eis?“
B: „Nein.“
A: „Willst du mit mir
ins Kino?“
B: „Nein…“
Dann findet niemand
einen Gefallen daran. Zu negativ. Positiv ist besser.
Dann folgte wieder
eine Übung, die ich mit Lili machte :)
Wir mussten jeder
einmal positiv, negativ und Fragensteller sein.
Wenn wir positiv
waren, hatten wir nur diese Antwortmöglichkeiten: Ich bin dabei!; Klingt
super!; Gerne!; Danke!.
Bei negativ waren es:
Ich bin nicht dabei!; Bist du dumm?; Nee!; Nein, danke. (oder so xD)
Das Coolste war eh,
dass Otto auf der Bühne den Negativen spielen musste. Hat perfekt zu seinem
Stil gepasst :D (überhaupt, Ironie: er hat lange Haare, an beiden Seiten
Sidecut, Springerstiefel, nur Schwarze Klamotten und immer so gechillt. Und der
Name? Otto. Nicole hat sich so weggepisst, als ich es ihr erzählt habe :D)
Abends waren dann
alle, die im Spielfieber sind, in den Keller gegangen, bisschen gespielt, etc.
Da ich bisschen
angeschlagen war (wurde ja das Wochenende über krank), bin ich relativ früh
gegangen.
Am nächsten Tag ging
es weiter mit dem Verschenken, mit dem Positiv sein und weiteren Spielen, die ich nicht alle
durchkauen will.
Nachmittags, als
unsere Gruppe Pause hatte, bin ich mit Lili, Franzi, Julia und (noch einem
Mädchen, die ich jetzt mal eben so genannt habe, Hirn) Theresa in die Stadt
gegangen, wo sie dann alle über mich hergefallen sind:
„Du bist echt
fünfzehn?“
„Ich dachte, du bist
älter!“
„Ja, dacht ich auch! Ich
dachte du seist 17 bis 20, oder so.“
Der Rest folgt die Tage mal ^^ fahre heute nämlich noch mit Kevin und Tori in den Wald, müssen etwas aufnehmen :)
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