2012/04/27

Warst du schon mal in Amerika?


Ich starre Alejandro vollkommen perplex an.
"Ähm, nö", antworte ich extrem geschickt.
"Was machst du dann?"
Langsam fühle ich mich schon geschmeichelt: das ständige Drannehmen, das Loben für meine Antworten und jetzt das. Nur weil ich ein paar Kürzel und die Jugendsprache der englisch Sprechenden beherrsche. Witzig.
"Ich schreibe im Internet mit Leuten aus Amerika und so", kürze ich es ab. Es wäre zu komplex zu erklären, wie es so in tumblr läuft und dass ich auch Leute verfolge, die in Kanada und (das ist jetzt nur eine Vermutung, weil er selten was preisgibt... aber ein er!) in Spanien leben.

Wir lesen im Buch irgendein Magazin für Teenager. Schon in der letzten Stunde wurde gefragt, was bitte schön dunno sein soll. Gott sei Dank fragt Alejandro vorher nach, ob jemand die Antwort weiß. Damit ich wenigstens in Englisch schlau wirke.
Weiterhin löse ich für ihn auch eine Aufgabe und weitere Ungeklärtheiten der englischen Jugendsprache.
"Weiß jemand, was das bedeutet?", fragt er in die Runde.
Automatisch melde ich mich, beinahe gelangweilt, mit der Frage Das ist doch pipifax, Leute! Seht ihr das nicht? im Kopf.
"Haha, also Alex, unsere Expertin, weiß die Antwort!", lacht er, als er mich dran nimmt.
Ich unterdrücke mein Are you kidding me-Gesicht und sage einfach die Antwort.

"Ich hab gestern mit meiner Schwester einen Film geguckt, La Boum, da hat einer einen Witz erzählt, dass da ein Tourist in einem englischen Restaurant war und nach einem bloody steak fragte, woraufhin der Kellner 'So, and what about some fucking potatos?' gesagt hat!" Ich lache mir einen Ast ab. Schon beim Film fand ich es witzig.
Zu meiner Verwunderung guckt mich meine Reihe verwirrt und verstört an. "Versteh ich nicht", sagt Sarah als Antwort.
Während ich nach außen hin ruhig ihnen den Witz erklärte, kochte ich innen drin.


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