2012/04/23

ganze sieben Tage in der Schule gewesen... OH GOTT

Freitags ist Schule besonders nervig, weil es mit dem größten Scheiß direkt vor dem Wochenende aufkreuzt.
Zum Beispiel eine Englischarbeit in der letzten Stunde.
Ich muss gestehen: Ich habe geschmiert, gehetzt, Panik verbreitet und mit mir mal wieder diskutiert. Meine Klasse und meine Lehrer, die mich inzwischen kennen, wissen von diesen in Flüsterton oder geräuschlosen Gefechte, die ich mit den Aufgaben der Arbeit führe.
Aber Alejandro schrieb zum ersten Mal eine Arbeit.
Also hatte er gegrinst und gelacht, während ich in der letzten Reihe mir beinahe meine eigene Hand abgebissen hätte.
Aber die Arbeit verlief echt gut. Okay, ich hatte einige Schwierigkeiten mit den Zeiten und da ich die zweite Aufgabe teilweise falsch verstanden habe, verschenkte ich ein paar Punkte. Aber hätte ich diese noch aufgesammelt, hätte die Aufgabe mit den Zeiten eine 1 trotzdem nicht zugelassen.
Genau, Arschgeigen, eine weitere Zwei innerhalb acht Tage! Ich würde mir am liebsten selber den Arsch küssen, aber ich sollte nicht so viel auf der faulen Haut liegen (bleiben).
Nun, ich kam heim, zog mir etwas Bequemeres für Theater an und nach kurzem Schlendern war ich auch schon da.
Tiefpunkt.
Wir haben einen echten Tiefpunkt erlebt. Einen noch viel schlimmeren als letztes Jahr. Okay, der von letztem Jahr war so ein üblicher und nicht erwähnenswerter.
Aber dieser Freitag… an dem hätte ich kein Fleisch essen sollen, da der für mich persönlich Karfreitag war.
Es ist nämlich so, dass Lena, eine der Verstorbenen, krank ist. Irgendeine Entzündung, weswegen sie keine Stimme hat.  Da sie viele Projekte am Laufen hat und ihre Gesundheit nicht vernachlässigen sollte (sie ist ungefähr genauso immunstark wie ich), hatte sie keine andere Wahl als ihre Rolle abzugeben.
Panik.
„Wer wir die neue Jessie sein?“ – „Oh Gott, wie finden wir denn jetzt noch eine neue Hauptbesetzung?“ – „Wir werden alle sterben!“
Als es noch zur Sprache kam, dass es nur noch drei Wochen bis zur Aufführung sind – hust, 10. Und 11. Mai, hust – herrschte quasi Chaos.
Anki bekam mit ihrer Rolle als Katie so großen Bammel, dass sie sagte, sie wolle nicht mehr.  Schule sei ihr wichtiger (Lernzeit für Theater = beste Zeit fürs Schreiben mehrerer Arbeiten). Und ich meine: Zwölfte Klasse, schon wichtig.
Trotzdem war ich sauer: Sie wusste, welche Rolle sie hat und hätte sich vorher Gedanken machen müssen.
Also wurde nach langer Diskussion, ob wir alles abblasen (Tori und ich waren vollkommen dagegen, hihi) oder verschieben oder Mexikofingerimpo, entschieden, dass Mara Katie spielt und ich Jessie.
Jessie (und James).
Die Rolle, für die ich vor Monaten gekämpft habe.
Die ist nun mein.
Wie habe ich reagiert?
Genau, 100 Punkte an die gesichtslose Person aus der blutverschmierten Ecke, die langsam auf mich zu kriecht: ANGST!
Plötzlich war ich eine der Hauptfiguren, habe plötzlich noch mehr Text als vorher und muss all meine vorherigen Rollen reumütig weitergeben (wenigstens ist Jan nun der böse Junge aus dem Knast – dank Timo, der in Meiningen Showkampf erlernte, schlägt er Dominik quasi ^__^ boah, noch viel cooler als bei mir :D und Kevin ist nun ebenfalls Stimme :D Souffleur und Stimme. Hammer!)
Ich war beim Markieren des Jessie-Textes heilfroh, weder meinen Stimme-Text markiert oder gelernt zu haben. Sprich: Mein Gehirn hatte nicht mal einen Satz vom Stück, den er hätte wütend verbrennen müssen.
Samstag war dann gegen neun Uhr die erste Wochenendprobe und wir kamen bis zur Hälfte. Ganz, ganz stolz.
Während der ersten drei Seiten hatte Anki es sich anders überlegt (größtenteils, weil Mara wegen ihrem ersten Jahr in der Theater AG und schon allein so zu schüchtern ist), weswegen ich allein das recht hatte, ein Textbuch zu halten, was aber nicht immer nötig war. Ich meine, solche Sachen wie „Warum ich?“ und danach umzufallen kann ich mir auch ohne stundenlanges ins Textbuch starren merken.
Wir verstorbenen sind sooft auf die Knie gefallen, vor allem Tori, die ja Josh’s beste Freundin war und mit ihm in der Kindheit Krieg gespielt hat.
Wir haben bis fünf geprobt, Kevin hat uns dann nach Hause gefahren. Ich bin leider mit meinem Knie an etwas gestoßen – im Normalfall gäbe es hinterher keinen Kratzer, aber da mein Knie wortwörtlich angeschlagen war… - und hab mir einen schönen Kratzer zugezogen. Yay!
Abends bin ich schließlich mit Tori das ganze Textbuch durchgegangen – bzw. nur unseren Text, haha – und haben manchmal so lachen müssen, weil Mucho versucht hatte, uns nachzuäffen.
Sonntag ging es erst um zehn los, aber eigentlich nur, weil es nur wir sechs waren: Tori, Dominik, Timo, Eo, Anki und ich.
Wir haben bis drei geprobt, uns aufgenommen, um hinterher sehen zu können, was schief ging und sowas. Es gab viele Fails, viele Lacher, Patzer und Gänsehaut-Momente. Wie wir alle Bam geschrien haben…. Wow.

Zu Hause, nach der Probe, wollte ich die Hausaufgaben erledigen und für Religion lernen – sicher! Denn ich hatte die Hälfte der benötigten Sachen in der Schule gelassen. Ich Depp.
Trotzdem habe ich mehr als gedacht in der Arbeit geschrieben (meistens eigentlich nur Glück, höhö), aber besser als eine drei wird es nicht. Dazu kenne ich die dumme  Pute von Lehrerin gut genug.

Dafür bekamen wir heute in Englisch die Arbeit zurück und YESSSSSSSSS, zwei!
Bin immer noch fassungslos glücklich.
Zum Beispiel weil ich in mündlich auf 1- stehe. Oder weil er meinen Bericht exzellent und beeindruckend fand, auch wenn ich manchmal informell wurde.
Aber wen juckt das? Hätte ich fünf Punkte mehr geschrieben, gäbe es eine eins. Aber mit der zwei kann ich genauso gut leben :D

So, Tori, ich hoffe du bist froh, endlich die „Schreib über Theater und die Proben“-Berichte gelesen zu haben.
Ich hätte zwar noch mehr geschrieben, aber jedes Mal, wenn ich heute in der Schule anfing, von den Proben zu schwärmen, wurde ich entweder unterbrochen oder sehr elegant zu einem anderem Thema gebracht.




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