2013/05/26

fabulöser Thor


Vom 13. bis 17. Mai war die Mottowoche der Abiturienten, da es ihre letzte Schulwoche war.
Kurz und knapp:
Montag – erster Schultag
Dienstag – Kindheitshelden
Mittwoch – Geschlechtertausch
Donnerstag – Assi-Tag
Freitag – Piratentag

Da Tori das Verkleiden liebt, kann man sich natürlich denken, wer sehr überzeugend war und mich zum Mitfiebern animiert hat. Genau, Tori!
Obwohl alle Tage der Woche extrem geil waren – die Verkleidungen waren so extrem super –, habe ich trotzdem einen Favoriten: den Dienstag voller Kindheitshelden. Bei jedem Abiturienten, der mir zu Gesicht kam, habe ich sofort die Figur erraten. Bei Mulan und Darth Vader hab ich sogar aufgeschrien, hihi. Leiderleiderleiderleider kam ich nicht auf den Gedanken, sich mit meinen Kindheitshelden fotografieren zu lassen. Die Grinsekatze war ja schließlich immer in greifbarer Nähe und in Besitz einer Kamera.
Dafür entstand aber am Mittwoch ein erstklassiges Bild mit Thor. ;)
Tori hat mich als Mann so angewidert. Der Blick, der Gang, das Verhalten – es hat mich angeekelt. Nur den Pferdeschwanz fand ich extrem cool. War wahrscheinlich der einzige Grund, warum ich mich fürs Foto an Thor so angelehnt habe, haha.
Am Donnerstag kamen sehr viele im 80-Jahre-Stil – in den Klamotten ihrer Eltern. Es lief andauernd New Kids-„Musik“ und mehrere kamen mit gestopften Babybäuchlein oder gleich Baby Borns. Wenn Fotos geschossen wurden, gab es Duckfaces und übertrieben Posen. Die Begrüßungsformel war ein laut gebrülltes „YOLO! SWAG!“, das mehrere Leute, die keine Abiturienten waren, getroffen hat: Denn sie benutzen „Yolo“ und „Swag“ im ganz normalen Alltag – es aber am Assi-Tag der Abiturienten zu hören, ist natürlich nicht schmeichelhalft. (Ja, ich fand’s geil, wie einige beleidigt da standen und blöd geguckt haben – herrlich!)
Am Freitag endete es mit lauter Piraten – sogar ich ging mit Piratenhut nach Hause.



Jetzt haben die Abiturienten keine Schule mehr. Ihnen stehen nur noch die mündlichen Prüfungen bevor und die Zeugnisausgabe und Abi-Ball usw. Aber keine Schule.
Man bemerkt das extrem, weil es auf dem Schulhof plötzlich so leer ist und die Raucherecken sind auch plötzlich um einiges freier.
Irgendwie traurig. 

2013/05/24

24. März


Was war geplant?
16:30 – Abfahrt
17:30 – Ankunft in Frankfurt
18:00 – Beginn der Aufführung „Die Physiker“
19:15 – Ende des Stückes
19:16 bis 20:00 – Rundführung durchs Theaterhaus
20:15 – mit Tori im McDonald’s ein Eis essen
20:30 – nach Hause fahren
21:30 – zuhause ankommen
22:00 – längst im Bett liegen

Wie es mittendrin geplant war:
16:30 – Abfahrt
17:30 – Ankunft in Frankfurt
18:00 – Beginn der Aufführung „Die Physiker“
19:15 – Ende des Stückes
19:16 bis 19:29 – zum Gleis laufen
19:30 – Abfahrt
20:30  - Ankunft
21:00 – eventuell schreiben

Wie es wirklich war:
16:30 – Abfahrt
17:30 – Ankunft in Frankfurt
18:00 – Beginn der Aufführung „Die Physiker“
19:15 – Ende des Stückes
19:16 bis 19:29 – zum Gleis laufen
19:30 – Abfahrt
20:12 – Zug hält planlos in Gelnhausen Ausstieg
20:20 – Tori und ich belauschen Schaffner es kommt kein Vertretungszug; wir rufen Mama an
21:05 – Eltern holen uns mit Auto ab
21:30 – im McDonald’s aufgewärmt und gegessen
22:00 – endlich zuhause!

So, wie kam es nun zur Planänderung?
Als Tori und ich ankamen und Christine fanden, war sie nicht im besten Zustand und bat um eine Verschiebung. Kein Ding, dachten wir, dann sind eben früher zuhause als geplant.
Pah.
Dann saßen wir im Gleis, 20:00 Uhr. Ich Depp freute mich, weil ich in einer halben Stunde zuhause sein würde. Eine Viertelstunde später wurden wir raus geschickt.
„Dieser Zug hat keinen Strom mehr… bla… bitte aussteigen… bla… Ersatzzug kommt gleich.“
Pah, denkste!
Während die meisten Insassen den Gleis verlassen haben, blieben Tori und ich, hatten ja keine andere Wahl als auf einen Zug zu warten.
„Hallo, Mama. Wir kommen ein bisschen später, weil wir auf einen zweiten Zug warten müssen. Erklären wir später“, sagten wir am Telefon.
„Sollen wir euch vielleicht abholen?“, fragte Mama noch.
„Nö.“
Doch.
In den qualvollen zehn Minuten, die wir am Gleis verbrachten, stieg ein Bahnangestellter aus, fand einen anderen zum Reden:
„Es gibt überhaupt keinen Strom Richtung Fulda mehr!“ – „Und was ist mit dem Ersatzzug?“ – „Für den gibt’s auch kein Strom! Die Strecke ist dicht!“
Sowas kann man ja nicht zehn Minuten früher durchsagen lassen, nee.
Nach einer Stunde im kalten Gelnhausen wurden wir abgeholt; tiefgefroren und hungrig.


Falls es nicht genug rüberkam: Ich hasse DB.

2013/05/12

Auf zu neuen Ufern!

Die Meininger Theaterwerkstatt war dieses Jahr vom 14. Bis 15. April.
Zehn Spielfieberkranke sind gefahren: Kiwi, Tori, Timo, Katharina, Ann-Kathrin, Mansi, Nico, Leo und ich. Timo hat auch noch seine kleine Schwester Lara mitgenommen. Kiwi, Timo und Nico fuhren uns mit insgesamt drei Autos. Ich saß bei Nico und Leo, war zum Gespräche führen zu blöd und bin auch für ca. eine Stunde eingedöst.
Wie gewünscht kam ich zu Axel, um meine pantomimischen Fähigkeiten zu verbessern. Da es dieses Jahr keinen Workshop für die Jüngsten gab, waren sie überall verteilt – und leider hatten auch wir einen sehr anstrengenden Kerl, Daniel. Ständig auf der Suche nach Axels Aufmerksamkeit, kamen wir selten weit – und wenn, dann war es sehr anstrengend, weil wir mit sehr viel Körperspannung gearbeitet haben. Das pantomimische Laufen fällt mir immer noch schwer.
Die Abende im Keller waren toll, obwohl Jaime dieses Jahr gar nicht mit dabei war. Neue Spiele und neue Gesichter wurden kennen gelernt.
Ich wurde gar nicht erkannt mit meinen kurzen Haaren; Christian hat mich „nur“ durchs Muhen wieder erkannt, Otto war es egal. Das waren die einzigen zwei, die ich gefragt habe – danach hab ich mir gedacht „Ach, scheiß drauf“ und mich über die rätselnden Blicke ehemaliger Workshopkollegen gekichert.
Nur Bernd hat mich wieder erkannt und in eine Umarmung gezogen.
Sowohl Jule als auch Gabriel wurden pünktlich um Mitternacht am Sonntag besungen und mit Geburtstagswünschen beworfen.  Sekt wurde geschlürft, Spiele gespielt und die einzige Heizung demoliert.
Die Vorstellungen waren super – am meisten hat mir das Schattentheater der im Durchschnitt elf Jahre alten Kleinen gefallen: Musik, Bilder und Licht haben perfekt mit der Story der Schiffbrüchigen harmoniert.
Bei der eigenen Vorstellung Möwengeräusche gemacht, die für Tonaufnahmen gehalten wurden, und in einem defekten Fahrstuhl gefahren. Timo hat für Daniel seine tiefe Stimme geliehen und ist im Meer getunkt worden. Der beste war immer noch Marten als Kassierer und Ansager der Durchsagen am Flughafen: „Das Sicherheitspersonal bitte. Dort steht ein Pferd auf dem Flur.“
Person der Woche? Alex, der Londoner, der sich nach einem Namensspiel meinen Namen gemerkt hat, weil wir die einzigen Alex waren und mich seitdem ständig angelächelt und gegrüßt hatte.
Übrigens wurde ich schon wieder älter geschätzt! Als ich Spongebob zitierte und mein wahres Alter verraten habe, kamen entsetzte Blicke. Ach, herrlich.
In Willis film kam Tori vor, die eine Tube Uhu-Kleber hochhielt und erklärte, dass die Luftmatratze einen Unfall hatte – am Samstag sind Tori und ich nämlich mit dem Arsch unten aufgewacht. Das Loch hatte ich anfangs scherzhaft mit einem Klebeteil von einer Knoppersverpackung bedeckt – und als hinterher nach dem Knoppersdieb gefragt wurde, dachte Leo an mich, weil wir vorher noch gescherzt hatten, dass ich alle Knoppers wegen der Klebesticker klauen werde!
Leider hat mir dieses Jahr irgendetwas gefehlt. Vielleicht war es Jaime mit seinen Tänzen. Oder Kevin, der morgens raucht. Nicole, die schnell und überall Freunde findet.
Irgendetwas hat nicht gepasst – das typische Meiningen-Flair war nicht da. Obwohl alle wieder tolerant und freundlich waren – allein dafür lohnt es sich schon, jedes Jahr in einer Kunsthochschule zu übernachten!
Nächstes Jahr bin ich wieder dabei! 

Foto vom letzten Jahr - daher auch die langen Haare ;)

2013/05/09

Wundertüte

Manchmal gibt es ganz kleine Sachen zu erzählen oder zu berichten. Aber die sind so klein, dass ein einziger Post dafür einfch nur Scheiße aussieht. Ein Zwergentext in einem Riesenkasten. Nö, mag ich nicht. Weswegen ich jetzt diesen Post als "Wundertüte" betitelt habe, weil hier alles durcheinander gewirbelt ist.

Eigentlich bin ich selten auf DeviantArt unterwegs, weil ich von tumblr weiß, dass sehr, sehr viele der Nutzer verblödete Arschgeigen sind. Aber das heißt nicht, dass nur schlechte  Seiten Von DA gezeigt werden!
Diesen Kurzfilm hab ich irgendwann auf meinem tumblr-Dashboard entdeckt und angeschaut. Die Animation ist irre, die Farben harmonieren so gut, die Musik passt perfekt und *seufz* vom süßen Wal will ich erst gar nicht anfangen!



Es ist schon so lange her, dass ich diesen Comic entdeckt habe, finde ihn aber bis heute unglaublich niedlich. 

Wenn ich wüsste, wann die on-Magazine von AOK erscheinen und ausgeliefert werden, würde ich jetzt mit "Jeden Monat..." oder "Jede Woche..." oder "Jeden dritten Mittwoch..." beginnen, aber wie gesagt: Ich weiß nicht, wann das Magazin erscheint. Es liegt einfach auf meinem Bett. Ich komme von der Schule nach Hause, erschöpft und freudlos, sehe das Magazin und lese aus Zeitvertreib ein bisschen. Um ehrlich zu sein: Selten finde ich etwas Außergewöhnliches oder Spannendes. Dann suche ich nach Bildchen und anderen gedruckten Dingen, schneide sie heraus und bewahre sie in einer schwarzen Schuhbox auf. Für später. Für was auch immer.
Jedenfalls gibt es auch manchmal einen Test. Aus Zeitvertreib und Langeweile mache ich ihn sogar; manchmal ist es witzig, manchmal vollkommen bescheuert. 
Das letzte Mal gab es wieder einen Test. Wie souverän bist du? 
Warum ich jetzt davon schwafele? Weil mein Testergebnis, trotz dieser lächerlichen Oberflächlichkeit, mit der man bei solchen Test rechnen muss, doch passt. 
Du verfügst über ein gesundes Selbstbewusstsein und eine realistische Selbsteinschätzung. So gelingt es dir, deine Aufgaben und Pflichten zufriedenstellend zu bewältigen und mit deinen Mitmenschen souverän umzugehen. Du vertrittst deinen Standpunkt überzeugt, lässt andere Meinungen aber auch gelten. In kleinen Dingen bist du kompromissbereit, du kannst aber auch entschieden "Nein" sagen. Deine Überzeugung: Man muss sich keineswegs in den Vordergrund drängen, um Souveränität zu beweisen. Psycho-Tipp: Deine Grundhaltung ist fair, konsequent und erfolgsorientiert. Deine Gelassenheit wirkt sympathisch und dein gesunder Egoismus schützt dich davor übervorteilt zu werden. Lass dich von Neidern oder Besserwissern also nicht verunsichern! 
So, und was war jetzt so spannend daran? Um ehrlich zu sein nur der letzte Satz. Denn genau das wirft mich sooft aus der Bahn: Bescheuerte Blicke, Tuscheleien und meine Paranoia. Aber die zu begraben ist gar nicht so leicht...


Am 24. März war ich mit Tori in Die Physiker von Dürrenmatt im Schauspiel Frankfurt. 
Teilweise komplexe Story, verrückte Figuren und abgedrehte Bühne. Das meine ich wortwörtlich: Die Bühne stand teilweise auf dem Kopf. Der Klavierspieler lag sogar unter dem Esstisch, damit er überhaupt Klavier spielen konnte. Erst nachdem das Stück vorbei war, kam er runter geklettert. Zwischendurch hat er mit den Füßen gewackelt und sein Nackenkissen gerichtet. 
Ich war übrigens begeistert.

Seit ich an dieser Schule bin, durfte ich jedes Jahr zur Zeit der Examenwochen Plakate sehen: Sie waren für die Abiturienten bestimmt, die vierstündige Prüfungen schreiben mussten. Einige beinhalteten klare Worte ("Viel Glück!"), andere waren einfach nur witzig ("Das schafft ihr schon!" und statt dem schafft war ein Bild von einem Schaf). 
Meine Mutter hatte mich gebeten, für Tori ebenfalls Plakate zu entwerfen. Für ihre Deutsch-Prüfung hat Mama sich einen Spruch ausgesucht; irgendetwas davon, dass alte Kühe auch noch etwas zu lernen finden.  Ich habe es lediglich geschrieben und mit einem Bildchen aus dem Internet verziert. 
Für ihre Mathe-Prüfung habe ich Harry Potter zitiert: >>Ich weiß schon einiges<<, sagte Harry.>>Ich kann nämlich Mathe und solche Sachen.<< Gleich darauf ein DU AUCH! platziert. Und eine Warnung, dass sie keine 42 Wassermelonen kaufen sollte. 
Das beste Plakat war immer noch für Englisch: 


Da leider die Tinte nach einiger Zeit leer war, musste ich den kleineren Gandalf zeichnen. (Ist mir doch gut gelungen.) 
Als ich es morgens aufhing, kam Kim vorbei und hat den Witz nicht verstanden. "Ist das nicht dieser Ker aus Harry Potter?" Nein. "Warum steht das da?" Wenn du Herr der Ringe nicht kennst, dann kannst du's nicht verstehen. 


"Und was ist das?" Das hat meine Mutter geschrieben, ist Russisch. "Und welche Sprache?" Russisch, wie gesagt. "Und was steht da? Lies mal vor!" Nö. 
Zum Glück hat es aber die Mehrheit verstanden. Eine Lehrerin, die früher Russisch in der Schule gelernt hat, hat sogar Mamas Schrift entziffert und die Nachricht an Tori lesen können. 

2013/05/04

Möge die Macht mit dir sein!

Bevor Tori wieder meckern kann, dass ich nichts (Positives!) über die Theater AG schreibe, tippe ich schnell mal alles ab – die Alte sitzt gerade in der Schule und muss für ihre DS-Prüfung üben, die Arme.
Das diesjährige Stück ist von Nora Mannsmann und heißt „herr tod lädt nicht ein aber wir kommen trotzdem“.  Nach BANG! BANG! DU BIST TOT! wollten wir wieder ein recht modernes Stück mit aktuellen Themen aufführen. Ein Stück, das nicht nur uns, aber auch unser jüngeres Publikum ansprechen soll – das „klassische Theater“ zieht ja doch eher ältere Herrschaften an und wird als langweilig abgestempelt.
Neben Kiwi hat auch Tori sich auf die Suche gemacht. Zum Schluss hatten wir vier Stücke zum Auswählen – und herr tod hatte anscheinend die Mehrheit.
Anscheinend? Jawohl! Denn wie es noch während der Proben gemunkelt wurde, findet mehr als die Mehrheit das Stück scheiße. Einige sagen es offen heraus („Das ist so bescheuert!“), andere haben es – äh – nett verschachtelt („Diese Szene macht keinen Sinn. Moment, das ganze Stück ist sinnlos.“). Denn Frau Mannsmann hat weder Regieanweisung, Satzzeichen oder Hinweise gegeben – man klappt das Skript auf, blättert weiter und man findest nicht als Wörter, Wörter, Wörter, Wörter, Wörter, Wörter. Alles war unlogisch, skurril und machte keinen Reim. Es gibt keinen roten Faden. Keine aussagestarken Rollen. Nur ein paar klitzekleine Sätzchen sind ein wenig, wie soll ich sagen, inspirierend. (SCHLAG DEIN KOPF GEGEN DIE WAND!)
Der Rest bereitete uns Kopfschmerzen; unsere „Umarbeitung“ noch weitere Schmerzen. Es wurde gestrichen, dazu gedichtet, echte „Regieanweisungen“ notiert,  Bemerkungen an gekritzelt und gelegentlich markiert. Den zweiten Teil haben wir umgehauen – so vieles wurde gestrichen. Hauptsächlich das Unlogischste vom Unlogischen.  Anders kann man es gar nicht beschreiben!
Der Dritte Teil kam auch nicht ohne Kürzungen raus. Ging nicht anders. (Okay, so wirklich weiß ich es nicht. Ich hab das Stück nie zu Ende gelesen, denn wegen der fehlenden Satzzeichen war ich kurz vor einem Wutausbruch Schrägstrich Zusammenbruch. Ich bin ein kleinkariertes Arschloch, ich weiß!)
Schauen wir uns mal kurz die Rollenbesetzung an!
Sie wurde von Tori gespielt, Anki spielte Traum-Sie. Er wurde von Bob gespielt, Traum-Er von Timo. Nico war so süß und in seinem Element als Geisel und Freund vom Tod. Ann-Kathrin war die Traum-Geisel aus meinem Spiel mit Anki und Timo. Sebastian war Tobi; Mansi und Rebecca waren die Rolle „Junge“ bzw. „Matthias“ und Leo war das Mädchen. Ansonsten gab es noch Passanten und Cafébesucher. :) Ach ja und ich war Herr Tod :D
Diese Geschichte beginnt in einer Schultoilette. Und so war’s auch! Während Bob und Tori von Tom und Jerry reden, obwohl beiden bewusst ist, dass Tobi aus der 8. ein Grundschulkind vergewaltigt. Die Restlichen bildeten eine Wand hinter der Mansi auf dem Boden lag – um später durch die Luft getragen zu werden und auf ihrem „Sarg“ zu landen. Nachdem ich gerufen werde komme ich aus dem Publikum nach vorne – unter anderem mit Spot und Blues Brothers Musik! – und schnipse Mansi hoch – aber erst nachdem ich Süßigkeiten geworfen und getanzt habe, yeaaaah. Tori und Bob wollen abhauen, etwas Abenteuer erleben, ihren eigenen Roadmovie. Sie knacken Autos, wollen Geiseln mitnehmen und haben Waffen – dass sie am Ende blutüberströmt in ihrem eigenem Auto landen werden ist den beiden egal. Als sie über die Geiselnahme überlegen, kommt die Spielsequenz mit der Traum-Besetzung: Ich spiele mit Timos Gameboy Color, im Hintergrund läuft Pacman-Musik, es gibt einen Error („Mannar, mannar!“) und eine tote Geisel, die ich hochschnipse und nach einem Game Over Timo und Anki auf den Boden werfe.
Danach kommt die echte Geiselnahme mit Nico – meine absolute Lieblingsszene! Unsere Geiselnehmer sind total verpeilt und müssen sich ständig Vorschläge von Nico anhören, der sich zuletzt selber mit Toris Schal die Hände fesselt. Am Ende wird er enttäuscht, weil sie ihn aus keinem guten Grund festgenommen haben. „Sie haben nicht schlecht geplant. Sie haben gar nicht geplant.“
Wir erfahren, dass Tori einen hühnereigroßen Tumor hat, dass sie mit Bob seit drei Tagen durch Luxemburg unterwegs sind und die Passanten waschen sich das Gesicht, doch da es nicht sauber wird, müssen sie den Dreck überschminken und setzen sich Masken auf.
Nach einer recht traurigen Szene sterben die Geisel und fünf Passanten; von Ihrem und Seinem Tod erfährt man nur durch mich, die „Wald. See. Händchen halten. Pistole!“ ruft und anschließend die letzten zwei roten Striche an die Wand sprayt – insgesamt waren es 13.
Im zweiten Teil läuft die Crew durchs Publikum, glotzt sie provozierend und wutentbrannt an. Klettern auf die Bühne; kriechen, lechzen, laben vor sich hin. Hinter der Bühne gebe ich eine meiner schrecklichsten Lachen hervor – schrecklich und gruselig.
Der dritte Teil spielt schon im Café – ich tanze und finde drei Freunde; mit Rebecca spiele ich sogar UNO! Wir tanzen zu Musik aus mehreren Quellen und werde dabei ausgezogen – und hervor kommt ein Clown! „Keine Angst. Je näher du dem Tod kommst, umso lebendiger fühlst du dich!“
Ein Epilog fasst alles zusammen – alltägliche Probleme, Blödeleien aus der Jugend, Lebensfragen und depressionsähnliche Aussagen.
(Und was hab ich eigentlich so gemacht neben Tanzen und Strichen ziehen? Auf meinem Thron gesessen, Blödeleien gemacht, die Geiselszene mit Nico eigentlich verarscht, Tote von der Bühne geschickt, irre/bescheuert gelacht und… ja. Hatte kaum was zu sagen oder machen. Beste Rolle allerzeiten!)
Nach unserem letzten Satz haben wir zu Bangarang tanzend die Bühne verlassen, sind nochmal auf die Bühne gegangen – tanzend! – um danach noch mit Namen vorgestellt zu werden. (Ich lief mit Nico und Sebastian!) Der Applaus war doch enorm; nicht wie letztes Jahr. Aber immerhin!
Kiwi hat unseren fünf Abiturienten ein Buch der letzten fünf Jahre geschenkt – eine märchenhafte Erzählung von ihren Weg in und aus der Theater AG. Sie hat alles schön umrundet – wie die drei Jungs wegen Konfirmation nicht anwesend waren, wie Nico wegen Cambridge ein Jahr aussetzte,  wie Anki dazukam und wie wir uns alle zu Spielfieber entwickelten. Ein Geschenk für Kiwi gab es auch: Tori hat uns alle skizziert!
Obwohl am Donnerstag viel weniger Leute da waren, haben wir dort mehr Applaus und mehr Einnahmen bekommen. (Bobs Vater ist ja mal ein lieber; war wegen meiner kurzen Friese entsetzt, aber auch entzückt hihi.)
Am besten war das Rumlaufen in Clownsschuhen und „Geld! Geld! Geld!“ zu quieken, wie die Möwen bei Findet Nemo.
Gestern kam großes Lob von Elke, aber auch von Herrn Jürgens, den mein farbenfrohes Outfit als Clown offensichtlich geflasht hat. :) Aber es hat ihnen gefallen! :D Die Lehrer waren aber neben uns am besten gelaunt und haben uns nach der Aufführung oft zu gezwinkert und Lob zugeflüstert. Job well done – oder so…

Nach der letzten Aufführung ging es die Fledermaus – eine Bar, die man im Tageslicht nicht bemerkt, aber sobald die Dunkelheit eingebrochen ist, strahlt das Ding und zieht Leute wie Mücken das Licht an.
Zuerst saßen wir alle vereinzelt a, weil wir doch recht viele waren. Gegen zehn gingen die Jüngsten und die, die einen weiten Heimweg hatten. Zum Schluss saßen wir alle an einem Tisch, der eigentlich für gut sechs Leute ausgerichtet war – wir waren aber, weiß nicht, mindestens 14.
Das war das erste Mal, dass ich so wirklich Spaß hatte in einer Bar. Ich gebe zu: Nach Kianas Geburt war es zwar auch schön, aber nicht unbedingt spaßig. Der letzte Abend der Skifreizeit war, nun ja, eher Gruppenzwang.
Aber gestern – das war was! Wir waren zwar alle nur angetrunken, benahmen uns aber wie besoffen: Wir tanzten im Sitzen, sangen mit, grölten rum, klatschten zum Takt und hämmerten auf den Tisch. Der Sitzplatz wurde oft gewechselt, wir hatten viel eher einen Stuhlkreis gebildet. Irgendwann saß Bob in einer Ecke, seine Beine auf mir, mit denen ich dann ein Gitarrensolo hinlegte. Headbang, Händeklatschen mit dem Nachbarn und der Todestanz – mein Tanz aus dem Stück! Obwohl ich die meisten gar nicht kannte – also, gegen Ende, als Freunde von den Älteren kamen – hatten wir Spaß; es störte keinen; wir sangen trotzdem alle synchron „Give it up“ von Linkin Park, shufflten im Sitzen und hoben unsere Hände in die Luft wie befohlen.
Ich weiß nicht, was am Witzigsten war: Dass Mike mit uns saß und mitfeierte ODER dass unser Nachbartisch eine Geburtstagsrunde war – und diese ruhig, regelmäßig am Glas nippend und Schnappschüsse machend uns beobachtete. Irgendwann kam eine Verpackung einer großen Fickern-Flasche. Zu Timos letzten Geburtstag haben Bob, Nico, Anki, Tori und ich auch so eine geschenkt und sie noch am selben Abend aufgemacht und getrunken. Das Geburtstagskind dagegen hat ihre Flasche an sich gedrückt und den Rest des Abends lang nur noch umarmt. Irgendwann wurde ein Kuchen gebracht und paar bekannte Gesichter schauten zu uns rüber, weil wir ganz offensichtlich über sie lachten. Als ich sagte, dass die Leute aus meinem Jahrgang sind, bekam ich Klopfer auf die Schulter. Aufmunterung. Aber auch Lob. Glaube ich zumindest. :D
Zum Schluss, als die Letzten beschlossen zu gehen, wurde sich mit Umarmungen und Händeschütteln verabschiedet – Umarmungen an meine Spielfieber-Familie; Händeschütteln an die Leute, mit denen ich zum ersten Mal eine Unterhaltung geführt habe. Bob hat Tori und mich sogar so fest umarmt, dass wir für ein paar Sekunden den Boden verlassen haben.
Am Ende hat Brian uns nach Hause begleitet. :)

2013/04/26

Gott ich bin so beschissen


Facebook macht traurig.
Der Großteil meiner Freunde besteht aus Leuten aus meinem Jahrgang. Obwohl ich mit den meisten fast gar nichts zu tun habe. Okay, wir haben Religion zusammen. Oder DS oder Französisch oder Info. Aber sowas wie ein Hallo, ein nettes Lächeln oder wenigstens ein höfliches Verhalten ist trotzdem nicht drin. Erst letztens musste ich ein Mädchen beinahe wegschubsen, damit ich ohne Probleme meine Hände hatte waschen können – sich im Toilettenspiegel anzuschmachten ist ja schließlich derbe nötig. Vor allem so gut wie jede Pause.
Ich habe die Abos der meisten meiner Facebook-Freunde abgestellt – es komen nämlich sowieso meistens geteilte Sprüche, Hipster-Bllder, Selfies mit dreihundert Likes und mit Gefällt mir markierte Seiten wie „Ewig Dein“.
Als ich sie noch alle in meinem Newsfeed hatte, sah ich all die Bilder. M1 mit M2 auf einem Bild, bearbeitet, fröhlich grinsend, mit einem Zitat aus einem deutschen Rap als Bildunterschrift. Damals waren es höchstens 30 Likes. Heute sehe ich bis zu dreihundert – und habe ein verächtliches Schnauben hervor gebracht, weil es noch hieß „Niemand hat ernsthaft dreihundert Freunde, die alle deine Bilder und Einträge liken!“
Als ich dann die meisten „verbannt“ habe, damit ich mir nicht ständig ansehen musste, was für ein Stubenhocker und forever alone ich doch. Ich sah nur noch die neusten Traile vn Dreamworks, Bilder von Disney, manchmal von Tori oder Jenny, Kevins festgehaltene Studentenleben-Bilder, Konzertinfos meiner Lieblingsbands und gelegentlich ein geteilter 9gag-Eintrag, den ich gerne und sofort mit gefällt mir markiert habe.
Vor einem Monat wurde mir klar, wie wenig ich von meinen Klassenkameraden mitbekomme – deren Abos habe ich auch gestrichen.
Jetzt sind sie alle wieder da, jedenfalls die, die etwas posten.
Mittlerweile bereue ich es wieder: Denn ich sie, versammelt mit Freunden, entweder auf einer Party oder bei einem Mädelsabend, Schnappschüsse mit glücklich gelaunten Leuten.
Dann seh ich auf mein Profil: „Arbeitet bei Weasley’s Wizward Wheezes“; „Alexandra hat ihr Titelbild aktualisiert“ und ein Pinnwandeintrag mit dem Ende „HDGDL“.
Wenn ich mal verlinkt werde – sei es auch nur, weil Infoarbeit verkacken gehe – dann freue ich mich. Yeah, ich bin auch noch da! Seht ihr? Bin auch da!
Zwischenfazit: Ich sitze am PC, stoße auf Einträge in Facebook und fühle mich mutterseelenallein, beinahe verkorkst.
Dann bin ich aber in der Schule, versuche mich an Gesprächen zu beteiligen, finde auch was zu sagen, aber überlege mir vorher: Interessiert sie das überhaupt? Ist es vielleicht nicht ganz deren Thema, sodass sie es nicht verstehen werden? Und ZACK, ist das Thema schon woanders. Genauer gesagt vorbei und ich sitze und denke mir: Toll. Ich bin zu blöd zum Kommunizieren!
Dann gibt es aber Momente, da rede ich mit. Relativ aktiv und in meinem Element – und dann sehe ich Blicke oder ständiges Nicken, weggedrehte Köpfe und glasige Augen. Kurz: Es interessiert niemanden, keiner versteht meinen Punkt, Hauptsache ich hab was gesagt und das ist gut, lasst sie sprechen, vielleicht hört sie irgendwann auf. Am besten ist es, wenn meine Inhaltspunkte aufgegriffen werden, nur neu verpackt und dan plötzlich angepriesen werden. Auch ein schönes Gefühl.
Dann sitze ich da und denke mir: Niemand will mit mir kommunizieren. Selbst wenn: Über was? Vor Wut sammelt sich dann der Gedanke, dass hier keiner würdig ist, mit mir zu reden. Es kommt ja sowieso ganz oft vor, dass ich ABC sage, und die Leute verstehen CBA oder BCA oder BAC, oder nur AC oder nur AB oder nur BC. Aber niemals ABC.
Von wegen Man kann nicht nicht kommunizieren – bei mir geht das sehr wohl. Auf jeden Fall mit Verstoßungen der kommunikativen Prinzipien.
Meistens bin ich dann eingeschnappt und sehe keinen Grund, ein Gespräch zu führen. In letzter Zeit kann ich mit überhaupt niemandem ein anständiges Gespräch führen, ohne dass Missverständnisse und Blicke geworfen werden. Großes Danke btw.


Manchmal ist es aber auch so, dass ich alleine da sitze, mit dem Gefühl, ich brauche sofort einen Gesprächspartner, dem ich so gut wie alles anvertrauen könnte. Dann, wenn Person und Gesprächsthemen da sind, dann… will ich nicht mehr. Es ist wie ein verpasster Zug. Dann will ich alleine sein, für mich. Aber werde dann mit Müll zugeballert. Sachen, die ich nicht zu wissen brauche. Oder komplett off topic. Aus der Leere gezogen. Einfach so.


Wenn ich dann also dasitze, mich nach Gesellschaft sehne, ist einfach vorbei: Keiner da, niemand will auch da sein. Und wenn ich dann in Gesellschaft bin und mit bekomme, über was geredet wird, kriege ich so einen Ekel gegen die Leute, zu denen ich anscheinend dazu gehöre.


Warum wundere ich mich eigentlich noch, dass ich ein Freak bin?

2013/04/24

Bellende Hunde beißen nicht

Es war einer dieser Tage, an dem ich mir sehr sicher war, dass ich an einer Depression leide. Ich hatte die Vermutung schon lange gehegt, aber immer wieder weg geschoben. Dass ich mir alles einbilde. Dass ich alles dramatisiere. Doch ich konnte es nicht leugnen. Anzeichen waren da. Oder ich wollte sie da haben.
Wenn Craig plötzlich ganz genau weiß, dass er eine Depression hat, warum kann ich es nicht auch? Nur weil ich keine Romanfigur bin? Das ist doch rassistisch.
An diesem Tag war ich mit Jenny in der Sparkasse.
Während sie sich Geld abhob, hab ich die Bulldogge eines älteren Herren angestarrt, da es mich die ganze Zeit, seit ich die Sparkasse betreten habe, beobachtete. Gerade als ich das Hündchen anlächeln wollte, fängt es an zu knurren und bellte mich durch die ganze verdammte Sparkasse an.
Das war das erste Mal, dass mich ein Hund so plötzlich und so bösartig angebellt hat. Und das erinnerte mich an Craig.
Jordan bellt mich an. Seit ich durchgedreht bin, bellt er mich an.

Ende März 2013

2013/04/23

attention whore

Wenn du nach einem spannendem Eintrag, bei dem es z.B. um Tod, Mord und Co. handelt, du hinterher nicht erklärst was das war: Okay.
Aber wenn du dann auf Fragen wie
"WTF HAX?! Was'n los? Was'n passiert?" 
nur mit 
"Hahahahaha, weiß gar nicht was du meinst, LOL, derpface!"
antwortest, dann bist du eine attention whore
Klingt komisch, ist aber so.